Bundesliga
Hoffen und Bangen in der Relegation
| Donnerstag, 19. Mai 2011 Kommentare deaktiviert für Hoffen und Bangen in der Relegation
Heute Abend tragen der VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach das Hinspiel in der Relegation aus. Außerdem: Abschied von Frings und kein Bier für „Stani“
Ulrich Hartmann (SZ) analysiert die Chancen des VfL Bochum: „Als Dritter der Endtabelle wären die Bochumer vor drei Jahren noch direkt aufgestiegen. Nun bekommen sie es im K.o.-Modus mit einem Erstliga-Gegner zu tun, der sich nach einer missratenen Hinrunde im Aufwind befindet und unter dem neuen Trainer Lucien Favre zur siebtbesten Elf der Rückrunde avancierte.“
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Richard Leipold (FAZ) blickt auf Friedhelm Funkel: „So gut er den Gegner einzuschätzen, vielleicht sogar zu durchschauen vermag, so famos er sich darauf versteht, mit überschaubaren Mitteln Mannschaften erster Klasse zu formen – in der Relegation betritt auch Funkel Neuland. Er hat über 1000 Profispiele als Spieler und Trainer bestritten und ist damit Rekordhalter noch vor Otto Rehhagel – mit den Entscheidungsspielen gegen den Drittletzten der Bundesliga hat Funkel keine Erfahrung.“
Der tragische Held
Christof Kneer (SZ) verabschiedet Torsten Frings: „Nur mit Frings wird man Weltmeister? Keine schlechte Zeile ist das für eine Biographie, es gibt Schlimmeres, was man einem Sportler nachrufen kann. Trotzdem geht Frings nicht als Held. Er geht als einer, dem sie den Vertrag nicht mehr verlängern – und zwar nicht die Bösen da draußen, die Undankbaren vom DFB. Sondern die eigenen, die Guten von Werder Bremen, denen er zu teuer und am Ende wohl auch zu langsam geworden war.“
Frank Hellmann (FR) schickt den „Lutscher“ in Rente: „Angesichts des demografischen Wandels gibt es hier wie dort kaum eine befriedigende Antwort auf die Frage: Wohin mit unseren Alten? Der SV Werder Bremen hat sich nun dafür entschieden, seinen ältesten, verdientesten und in dieser Saison gewiss nicht schlechtesten Spieler für verzichtbar zu erklären und Torsten Frings den Laufpass zu geben.“
Aus Hamburg ins Dorf
Tobias Schächter (Berliner Zeitung) begrüßt Holger Stanislawski in Hoffenheim: „Dass die Uhren in der badischen Provinz anders ticken als in der Weltstadt an Alster und Elbe hat Stanislawski aber schon direkt nach seiner Ankunft gemerkt. Als er am Sonntagabend nach 22 Uhr in Hoffenheim an einer Tankstelle noch Bier kaufen wollte, war das nicht möglich. Hier herrschen eben andere Gesetze.“
Wolfgang Hettfleisch (FR) freut sich über „Stani“ in Hoffenheim: „Es deutet nichts darauf hin, dass Stanislawski die Bodenhaftung verlieren könnte, nun, da ihm Mittel und Personal zur Verfügung gestellt werden, die andere Ziele rechtfertigen als jenen Klassenerhalt, den er mit dem Hamburger Stadtteilklub just verpasst hat.“
Wut-Fans in der Kurve
Im SZ-Interview fassen Bernd Hofmann und Katja Kraus ihre Zeit im HSV-Vorstand zusammen. Die Fan-Proteste in den Stadien seien ein Abbild des modernen Wutbürgertums, eine Verlagerung von Stuttgart 21 in die Fankurve. Die Struktur des HSV mit den weitreichenden Stimmrechten der Vereinsmitglieder habe Entscheidungsspielraum zunichte gemacht. Das Modell, das beiden für Bundesliga-Vereine vorschwebt, sei das, des größtmöglichen sportlichen Erfolges bei Vermeidung der Insolvenz. Relativ altersmilde zeigt sich Hofmann, als er auf die verpasste Chance angesprochen wird, Jürgen Klopp 2008 als Trainer zu verpflichten. Man habe ein Trainertalent eben vorbeiziehen lassen, heute würde man sicher anders entscheiden.
Christoph Ruf (FR) steigt in den Transferpoker um Papiss Demba Cisse ein: „Offiziell geht man in Freiburg nach wie vor davon aus, dass man den senegalesischen Stürmer davon überzeugen kann, dass es eine Chance gibt, dass er seinen bis 2014 datierten Vertrag beim SC erfüllt. Dass so jemand nicht in Freiburg bleibt, weil ihm das Schwarzwaldpanorama gefällt, wissen sie allerdings auch beim SC.“
