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Greuther Fürth trennt sich von Mike Büskens – alles schon wieder vergessen?

Kai Butterweck | Freitag, 22. Februar 2013 Kommentare deaktiviert für Greuther Fürth trennt sich von Mike Büskens – alles schon wieder vergessen?

Die Presse zeigt wenig Verständnis für die Entlassung von Greuther Fürth-Trainer Mike Büskens

Christoph Ruf (Spiegel Online) zeigt mit dem Finger in Richtung Fürther VIP-Lounge: „90 Stunden zwischen Bekenntnis und Beurlaubung, wie passt das zusammen? Tatsächlich gibt es keine rationale Erklärung für die Freistellung von Büskens. Weil kaum einer weiß, was man Büskens vorwirft. Niemand, der die bisherigen Auftritte des grandios unterfinanzierten Aufsteigers gesehen hat, kann auch nur die leiseste Hoffnung haben, dass ein anderer Trainer mehr aus einer Mannschaft herauskitzeln kann. das Team hat – abgesehen vom blamablen 0:3 daheim gegen Mainz und dem Spiel in Düsseldorf – 20 Spiele lang alles gegeben. Und gerade deswegen gezeigt, dass es einfach nicht für die erste Bundesliga reicht.“

Die realistische Sichtweise bleibt auf der Strecke

Auch Peter Müller (derwesten.de) stellt sich schützend vor Mike Büskens: „Was dachte eigentlich Helmut Hack, der Präsident der Spielvereinigung Greuther Fürth, als er mit seinem Kleeblatt-Klub in die Bundesliga aufstieg? Dass er durchrauschen würde auf einen einstelligen Tabellenplatz?  Im Rausch eines Aufstiegs bleibt eine realistische Sichtweise schon mal auf der Strecke. Da wird der Trainer wochenlang als Held gefeiert, und wenn sich die Erfolgsserie dann in der höheren Spielklasse nicht mehr fortsetzen lässt (was man hätte erwarten können), dann bekommt der Held einen Tritt in den Hintern und wird gefeuert.“

Benedikt Voigt (Tagesspiegel) weckt Erinnerungen: „Mike Büskens ist es gelungen, den frustrierenden Kreislauf der ewigen Aufstiegsanläufe zu durchbrechen und Greuther Fürth souverän in die Erste Liga zu führen. Habt ihr das schon vergessen, liebe Verantwortlichen in Fürth? Habt ihr vergessen, dass Mike Büskens als ausgewiesener Fachmann gilt, der bereits bei anderen Bundesligisten als Trainerkandidat gehandelt wurde? Das wäre übrigens der einzige Grund für einen Rauswurf, den wir verstehen könnten. Wenn ihr wüsstet, dass ihr Mike Büskens am Ende der Saison ohnehin hättet ziehen lassen müssen.“

Der letzte Trumpf in einem Spiel, das schon verloren scheint

Christian Kamp (FAZ) überrascht den entlassenen Coach mit guten Nachrichten: „Für den bis zum Ende loyalen Büskens könnte sich die Trennung – auch wenn er es sich gewiss ganz anders gewünscht hatte – sogar als günstig erweisen. Noch kam sie zur rechten Zeit, um selbst einigermaßen unbeschädigt aus der Spirale des Misserfolgs herauszukommen. Dass das auch der Spielvereinigung gelingt, ist eher unwahrscheinlich. Zwar hat der Klub in der Winterpause noch einmal getan, was finanziell möglich war, um nachzubessern. Auch der Posten des Sportdirektors wurde endlich neu besetzt. Mit dem Trainerwechsel zog Hack nun den letzten Trumpf. In einem Spiel allerdings, das schon verloren scheint.“

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