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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Bundesliga

Bundesliga – Der Countdown läuft

Kai Butterweck | Freitag, 9. August 2013 1 Kommentar

Vorfreude, Hoffnung, Angst – Kurz vor dem ersten Anstoß werden die Liga-Teams von der Presse auf Herz und Nieren geprüft

Im Dortmunder Mittelfeld tummeln sich Masse und Klasse. Freddie Röckenhaus (SZ) grübelt: „Sahin hat sich in der Saisonvorbereitung als eine Art zusätzlicher Zugang in die Mannschaft zurückgespielt. Im letzten Winter war er völlig frustriert und mit eineinhalb Jahren ohne nennenswerte Spielpraxis aus Madrid und Liverpool in „meine Heimat“ zurückgekommen. Inzwischen zieht Sahin wieder so die Strippen im BVB-Spiel wie vor zwei Jahren, als er zum besten Spieler der Bundesliga-Saison gewählt wurde. Wie Jürgen Klopp seine drei Kreativ-Spieler Mkhitaryan, Sahin und den zuletzt im Supercup gegen den FC Bayern als Zehner groß aufspielenden Ilkay Gündogan in einer Elf unterbringt, gehört zu den Fragen, die man ebenso gut als Denksport-Aufgabe in der vergangenen Woche beim Weltklasse-Schach-Turnier in Dortmund hätte stellen können.“

Pierre-Emerick Aubameyang ist der vermeintlich schillerndste BVB-Neuzugang. Richard Leipold (FAS) nimmt dem in Frankreich geborenen Afrikaner etwas Wind aus den Segeln: „Wenn alle BVB-Angreifer fit und in Form sind, dürften zunächst Einwechslungen dem Ankömmling eine Chance bieten. An etablierten Profis wie Reus und Blaszczykowski ist schwer vorbeizukommen, wenn es darum geht, einen Platz in der Startelf zu ergattern. Andererseits eröffnen Spieler der Kategorie Aubameyang dem Trainer die Möglichkeit, häufiger rotieren zu lassen als in der zurückliegenden Spielzeit, ohne dass ein Qualitätsverlust zu befürchten wäre.“

Warum nicht Schalke?

Peter Ahrens und Lukas Rilke (Spiegel Online) schicken die Schalker ins Meisterrennen: „Die Prognose ist gewagt, noch vor ein paar Monaten wäre sie verrückt gewesen. Als Keller wie der Ritter von der traurigen Gestalt an der Seitenlinie stand und gar daheim gegen den verdientesten Absteiger seit Jahren, Greuther Fürth, verloren wurde. Als der zuweilen windig agierende Heldt, statt dem Trainer den Rücken zu stärken, den Kontakt zu Armin Veh suchte. Als sich Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies mit seinen bewährten verbalen Querschlägen ebenfalls um die Unruhe im Verein verdient machte. Das ist alles nicht lange her. Dass es allen Beteiligten seitdem gelungen ist, die Stimmung um den Verein zu befrieden, ist das vielleicht größte Plus des FC Schalke vor dem Saisonstart. Trotz Heldt. Trotz Tönnies. S04 ist bisher am liebsten an sich selbst gescheitert. Wenn sie es schaffen, die selbstzerstörerischen Kräfte zu bannen – dann ist viel drin. Möglicherweise alles. Meister 2014 – warum nicht Schalke?“

Wie bei einem alten Ehepaar

Daniel Meuren (FAZ) freut sich in Mainz über die wiederentfachte Liebe zwischen Fans und Verein: „Neben der Runderneuerung des Kaders hat Mainz 05 in der Sommerpause auch sein Verhältnis zu seinen Fans wieder verbessert: Ein bisschen war es in jüngster Zeit schließlich so gewesen wie bei einem Ehepaar, das sich nach Jahren der schönen Zweisamkeit etwas zu sehr aneinander gewöhnt hatte. Die Saison-Vorbereitung mit engagierter Öffentlichkeitsarbeit vor allem des interviewfreudigen Managers Christian Heidel und guten Testspielergebnissen war nun auch eine Zeit der Versöhnung. Bisheriger Höhepunkt der neu entfachten Zuneigung war sicherlich die Rückkehr an den Ort des ersten Verliebtseins: Gegen West Ham United hatte Mainz 05 glanzvoll im alten Bruchwegstadion mit 4:1 gewonnen und dabei viele der nostalgisch veranlagten Fans begeistert. So fehlt nun zur endgültigen Bereinigung der Beziehung nur noch eine sportliche Versöhnung: ein Auftaktsieg gegen Stuttgart beispielsweise.“

Immerhin wieder Bundesliga

Michael Rosentritt (Tagesspiegel) gratuliert einem wichtigen Berliner zum Geburtstag: „Herthinho ist 14 geworden, gestern. Damit ist Herthas Bär ein Dino unter den Fußballmaskottchen. Herthinho ist geboren inmitten des rasanten Aufstiegs des Berliner Fußballklubs, der ihn bis in die Champions League führte. Große Güte, das waren noch Zeiten. Morgen startet Hertha in eine neue Zeit, es geht vor über 50 000 Zuschauern gegen Eintracht Frankfurt. Das ist zwar noch nicht die große, weite Welt des Fußballs, aber es ist immerhin wieder Bundesliga.“

Auf Konsolidierungskurs

Colin Mahnke (Spiegel Online) blickt in Nürnberg hinter die Kulissen: „Auch wirtschaftlich konsolidiert sich der Club, der in der Vergangenheit immer wieder mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Nürnberg hat keine Verbindlichkeiten, sieht sich, was die Infrastruktur angeht, auf einer Stufe mit den Konkurrenten aus Stuttgart, Hannover oder Frankfurt: Seit 2011 gibt es ein modernes Jugendleistungszentrum, die Geschäftstelle wurde ebenfalls erneuert. Lediglich in Sachen Stadion ist Nürnberg noch im Nachteil gegenüber vielen Bundesliga-Vereinen: Es gibt keine einzige Loge, die Erlösmöglichkeiten sind nahezu ausgeschöpft. Aber der Verein ist auf einem guten Weg, konnte es sich sogar leisten, ein Angebot für Mittelfeldspieler Hiroshi Kiyotake von Aston Villa über geschätzte zehn Millionen Euro abzulehnen.“

Die ersten Verlierer unter Guardiola

Maik Rosner (Stuttgarter Zeitung) hat schlechte Nachrichten für zwei verdiente Akteure des FC Bayern München: „Der Neuzugang Mario Götze, nach seinem Muskelbündelriss gerade ins Mannschaftstraining eingestiegen, wird mittelfristig eingebaut werden und sich mutmaßlich mit Müller abwechseln, oder Müller mit Robben und Götze mit Mandzukic. Aber trotz dieser und denkbarer weiterer Modifikationen dürften es vor allem die bisherigen Stammkräfte Jérôme Boateng und eben Mandzukic schwer haben, weiter zum festen Inventar zu zählen. Sie scheinen, das darf man wohl so sagen, die ersten Verlierer unter Guardiola zu sein.“

Den meisten Fans ist der Pillenverein einfach nur egal

Christian Spiller (Zeit Online) beschäftigt sich am Rhein mit altbekannten Image-Problemen: „Im Westen nichts Neues. Bayer Leverkusen ist immer noch nicht sexy. Den meisten Fans ist der Pillenverein einfach nur egal – der Albtraum jedes Marketing-Managers. Vielleicht würde das ja gar nicht auffallen, müssten die armen Leverkusener in der neuen Spielzeit nicht auch noch ohne Trikotsponsor auskommen. Der Verein ist der einzige der Liga, mit dem niemand Werbung machen will. Nicht einmal der Bäcker ums Eck oder das Fußpflegestudio der Cousine des Platzwartes zeigten Erbarmen. Das soll sich nun ändern, eine Marketing-Agentur mit dem wunderbar programmatischen Namen „Aufbruch“ soll Bayer ein neues Image verpassen.“

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Kommentare

1 Kommentar zu “Bundesliga – Der Countdown läuft”

  1. mike
    Donnerstag, 15. August 2013 um 12:42

    Konnte es kaum noch erwarten, aber jetzt ist ja endlich wieder Fußball.

    Ich informier mich über die neusten Sachen immer bei http://www.bild.de/bundesliga/1-liga/home-1-bundesliga-fussball-news-31035072.bild.html. Der Sportteil ist halt schon gut, da kann man sagen was man will.

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