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Bundesliga

Bremer Talfahrt nimmt kein Ende

Kai Butterweck | Montag, 17. Februar 2020 Kommentare deaktiviert für Bremer Talfahrt nimmt kein Ende

Nach der Pleite gegen übermächtige Leipziger ziehen über Bremen immer dunklere Wolken auf. Die Presse analysiert und teilt aus

Auch ein Krisen-Trainingslager bringt die Bremer nicht zurück in die Spur. Gegen Leipzig zieht man in dieser Saison zum mittlerweile 13. Mal den Kürzeren. Björn Knips (deichstube.de) ist verzweifelt: „Zu keinem Zeitpunkt der Partie kam das Gefühl auf, dass diese Bremer irgendjemandem schaden könnten – außer sich selbst. Und der Gegner musste sich nicht mal verausgaben, um die drei Punkte einzufahren. Jeder weiß doch inzwischen, dass die Grün-Weißen irgendwann Tore verschenken. Diesmal wieder bei Standards. Das große Problem der Hinrunde schien behoben, doch es bleibt ein treuer Begleiter des SV Werder Bremen.“

Sven Töllner (sky.de) rauscht mit dicken Fragezeichen um die Ecke: „Die mittelfristige Vision, in der Kohfeldt zu Recht eine zentrale Rolle spielt, ist derzeit nicht von Belang. Die Klub-Bosse müssen sich eine sehr konkrete Frage beantworten: Akzeptieren wir den Gang in die 2. Liga in der bestehenden personellen Konstellation, um den Erfolg in der Zukunft nicht zu gefährden? Oder wäre gerade der Abstieg die ultimative Bedrohung für die künftige sportliche Existenz?“

Ein logischer Kandidat für die untere Tabellenhälfte

Jean-Julien Beer (weser-kurier.de) hat wenig Hoffnung: „Rein vom Budget her ist der Bremer Bundesligaverein ein logischer Kandidat für die untere Tabellenhälfte. Das ließe sich nur durch außergewöhnlich gute Arbeit in vielen Abteilungen ausgleichen. Werder scheint inzwischen jedoch grundsätzlich mehr Gemeinsamkeiten mit unterklassigen Traditionsvereinen wie dem Karlsruher SC, dem 1. FC Nürnberg oder dem VfL Bochum zu haben, als mit den 17 Konkurrenten in der Bundesliga. Das wird dem Verein auch an jedem Spieltag aufgezeigt, selbst dann, wenn die Gegner nicht Leipzig heißen. Sollte das nicht stimmen, bleibt nicht mehr viel Zeit, diesen Eindruck zu korrigieren.“

Javier Cáceres (SZ) winkt nur noch ab: „Kohfeldts Mannschaft konnte von Glück reden, dass Leipzig am Mittwoch in der Champions League nach London reisen muss. Denn wegen des Champions-League-Duells bei Tottenham Hotspur verzichteten die Leipziger darauf, auch noch das letzte Saft-Tröpfchen aus der Partie herauszupressen. Was es den Bremern erlaubte, sich die eigene Leistung schön zu reden – eine Disziplin, in der die Bremer längst Königsklassenformat haben.

Keine Schleifen und Girlanden

Bei der Hertha atmet man nach dem wichtigen Sieg gegen Paderborn kräftig durch. Stefan Hermanns (Tagesspiegel) adelt Rechtsverteidiger Peter Pekarik: „Bei dem stillen Slowaken weiß man, was man bekommt: keine Schleifen und Girlanden, sondern solide, sachliche und unaufgeregte Arbeit. Unaufgeregt hat er auch die vergangenen Monate über sich ergehen lassen, in denen er bei den Profis keine Rolle spielte: stets loyal zu Klub und Mannschaft, der er im inzwischen achten Jahr angehört.“

Für alle, die das Spiel der Kölner gegen die Bayern verpasst haben, fasst Fabian Scheler (Zeit Online) kurz zusammen: „Wie die anderen vier Teams aus der Spitzengruppe gewannen die Münchner ihre Partie souverän, sie sind wieder Tabellenführer. Die ersten 45 Minuten hatte der Effzeh, schließlich ist ja Karneval, offenbar gewöhnliche Kölnerinnen und Kölner als Spieler verkleidet aufs Feld geschickt. Die Bayern waren noch gnädig und beließen es bei nur drei Toren, es hätten auch sechs oder sieben sein können. 1:18 Torschüsse lautete die Bilanz nach 45 Minuten. Es wurde dann ein wenig besser, zwei Abseitstreffer und zwei vergebene Chancen von Modeste und Cordoba später blieb es aber beim 1:4.“

Mangelnde Durchschlagskraft

Frankfurt kommt in Dortmund unter die Räder. Ingo Durstewitz und Thomas Kilchenstein (FR) wissen warum: „Auffällig ist, dass Eintracht Frankfurt bisher und trotz des insgesamt guten Starts in die Rückrunde noch keine Harmonie in ihrem Spiel gefunden hat. Trainer Adi Hütter ist nachvollziehbarerweise dazu übergegangen, die Defensive zu stärken, also Stabilität und Kompaktheit herzustellen. Das hat gut geklappt, vor dem Viererpack in Dortmund kassierte die Eintracht in fünf Pflichtspielen nur drei Gegentore, nur eines aus dem Spiel heraus. Die eher auf Zerstören und Vorsicht angelegte Spielweise geht aber zulasten der Durchschlagskraft in der Offensive.“

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