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Bundesliga

Was wird aus Thiago?

Kai Butterweck | Montag, 3. August 2020 Kommentare deaktiviert für Was wird aus Thiago?

Heute im Presseschau-Angebot: Das große Thiago-Fragezeichen, ein Franzose an der Spree und Applaus für Adi Hütter

Benedikt Warmbrunn (SZ) schwärmt von Bayerns Mittelfeldzauberer Thiago Alcántara: „Die anstehenden Champions-League-Partien kann Thiago nutzen, um alle Bewerber davon zu überzeugen, dass er weiter einer der feinsten Taktgeber Europas ist. Kimmich gibt dem Auftritt der Münchner eine gewisse Geradlinigkeit, mit seinen schnellen Chipbällen über die gegnerische Abwehr hinweg. Thiago verleiht dem Münchner Spiel dafür mehr Künstlertum, mit Pässen in alle verborgenen Winkel des Feldes, dazu mit Dribblings. Und das alles erledigt er mit einer Lässigkeit, als würde er sich gleich wieder zu seiner Wasserpfeife setzen.“

Auch Udo Hutflötz (Sky) schaut Thiago gerne beim Kicken zu: „Im Test gegen Olympique Marseille schaltete und waltete er in altbekannter und gewohnter Manier, bestimmte das Tempo des Bayern-Spiels und zeigte in jeglicher Situation eine starke Übersicht. Aber nicht nur offensiv konnte Thiago glänzen, auch defensiv führte er das Team an und übernahm damit mit Bravour den etwas defensiveren Sechser-Part von Kimmich. Er führte mit zwölf Zweikämpfen die meisten Privat-Duelle auf dem Platz. Zwei Drittel dieser entschied er für sich und hatte so einen großen Anteil am Zu-Null-Sieg der Münchner.“

Wolfsburg im Defensiv-Dilemma

Wie ist es um die Defensive der Wölfe bestellt? Marcel Westermann (sportbuzzer.de) weiß Bescheid: „Ob in der Innenverteidigung oder hinten rechts: Die Abwehr kann die größte Transfer-Baustelle beim VfL Wolfsburg werden. Zwar verfügt der Fußball-Bundesligist eigentlich über ausreichend Personal, doch einige Profis liebäugeln mit einem Abschied, andere sind verletzt oder angeschlagen. Dass in der Defensive noch etwas in Sachen Ab-, aber auch Zugänge passiert, ist darum sehr gut möglich.“

Bei der Hertha in Berlin erhofft man sich kreative Mittelfeldimpulse von Neuzugang Lucas Tousart. Michael Rosentritt (Tagesspiegel) beschäftigt sich mit dem Franzosen: „Tatsächlich erinnert Tousart in seiner Spielweise und seiner Körperhaltung an den jungen Sami Khedira. Wie der spätere Weltmeister, der inzwischen 33 ist und mit Juventus Turin gerade zum fünften Mal in Folge Italienischer Meister wurde, ist Tousarts Spiel von körperlicher Robustheit, strategischer Reife sowie einem ausgeprägten Leadership gekennzeichnet.“

Die Konkurrenz aus Köpenick ackert am Scharmützelsee. Mathias Bunkus (Berliner Zeitung) ist dabei: „An einen wuchtigen Zweikampf oder einen energischen Torabschluss ist bei Anthony Ujah noch nicht zu denken. Zusammen mit Marcus Ingvartsen, bei dem aufgrund von körperlichen Disbalancen immer mal wieder der Rücken oder ein anderes Körperteil zwickt, mühte sich der 29 Jahre alte Stürmer des 1. FC Union am Rande des kleinen Sportplatzes von Eintracht Reichenwalde auf dem Fahrradergometer ab. Immerhin war er nahe bei den Kollegen. Auch schon mal was.“

Ein Laptop-Trainer, der Hoeneß heißt

In Hoffenheim tanzt alles nach der Pfeife von Neu-Coach Sebastian Hoeneß. Christopher Meltzer (FAZ) ist gespannt: „Es ist besonders faszinierend, wie der Trainer Sebastian Hoeneß die alte Welt des Fußballs mit der neuen verbindet. Früher saß er neben seinem Vater und lauschte, wenn dieser mit Spielern, Spielerberatern und Journalisten telefonierte. Heute spricht er in Interviews auch mal von „reingekippten Außenverteidigern“. Er hat sicher oft genug gehört, wie es in den Kabinen der Bundesliga zugeht, aber als Spieler saß er nie in einer. Er ist ein moderner Trainer mit einem historischen Namen. Man könnte das auch etwas launiger und etwas überspitzt sagen: In der Bundesliga gibt es jetzt einen Laptop-Trainer, der Hoeneß heißt.“

Thomas Kilchenstein (FR) ist und bleibt ein Fan von Eintracht-Coach Adi Hütter: „Er hat in der Nachfolge von Niko Kovac die Mannschaft weiter nach vorne gebracht, hat sie bis ins europäische Halbfinale in London geführt, hat die berühmte „Büffelherde“ entwickelt, die dem Klub mehr als 100 Millionen Euro eingebracht hat und reichlich Applaus. Er ist erneut ins Pokal-Halbfinale eingezogen, ist international noch dabei und hat die Liga mit einem einstelligen Tabellenplatz – trotz Corona-Pause – beendet. Vor allem hat er gezeigt, dass er auch Krisen zu meistern in der Lage ist, mindestens zwei hatten die Frankfurt in der gerade abgelaufenen Runde zu bewältigen. Das alles sind Argumente für den Trainer, es stärkt seine Position, die komfortabel ist, Hütter ist die Lokomotive, die treibt.“

Jean-Julien Beer (weser-kurier.de) befasst sich mit Werder-Neuzugang Johan Mina: „Sein Durchbruch bei Werder wird auch davon abhängen, ob die U20-WM im kommenden Winter stattfindet. Noch ist unklar, ob Gastgeber Indonesien dieses Turnier in Corona-Zeiten umsetzen kann und ob die Mannschaften aus Afrika oder eben Südamerika überhaupt ausreichend trainieren konnten. Wenn die WM stattfindet, ist Mina dabei. Das würde ihn zwar viele Wochen Training in Bremen kosten, wäre aber dennoch in Werders Interesse. Die Weltmeisterschaft der U20-Junioren ist traditionell die Bühne potenzieller Weltstars, gerade aus Südamerika. Das galt schon für Diego Maradona, aber auch für Riquelme, Saviola, Messi, Agüero, Bebeto und Adriano. Werder ist auf dieser Bühne gerne präsent.“

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