indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Bundesliga

Unwürdig

Oliver Fritsch | Montag, 7. November 2005 Kommentare deaktiviert für Unwürdig

So sehen keine Verlierer aus – Gerd Schneider (FAZ) preist die Ruhe Thomas Schaafs, führt sie auf die Ruhe Werder Bremens zurück und empfiehlt sie allen zur Nachahmung: „Schaaf strahlt etwas aus, das untypisch ist für die atemlose Fußballbranche: die unerschütterliche Gelassenheit dessen, der unabhängig ist vom Tagesergebnis. In Bremen haben sie sich selbst in schlechten Zeiten nicht beirren lassen. Inzwischen wissen auch die größten Ignoranten, daß es die Erfolgsgeschichte von Werder ohne diese Kontinuität nicht gäbe. Um so erstaunlicher, daß das Bremer Modell nicht Schule macht. Statt dessen jeden Samstag der immer gleiche, unwürdige, eintönige Tanz um die Frage: Wer fliegt als nächster?“

Imageballast

Lothar Matthäus hat seinen Kredit bei den meisten Journalisten schon lange verspielt, ihren Spott packen sie in die Kommentare über das Scheitern der Verhandlung mit Nürnberg. Matthäus drängt auf den Arbeitsmarkt, Bernd Müllender (taz) gibt allen unsicheren Trainern Entwarnung: „Schleudersitzler Michael Henke bleibt, er glaubt: ‚Es gibt überhaupt keine Unruhe.’ Klingt gelogen, aber Henke weiß um seinen größten Verbündeten: Nach seiner Entlassung wäre Lodda im Gespräch. Und die Pfalz würde kochen. In Stuttgart steht Giovanni Trapattoni auf der Kippe. Die gequälten VfB-Fans wissen, im Fall der Fälle könnte das Loddale kommen. Die Nürnberger Matthäus-Absage hat also eine grundsätzlich balsamierende Bedeutung. Überall droht Lodda als Ersatz. Matthäus in einer neuen Rolle: als Stabilisator und Arbeitsplatzgarant für andere. (…) Uns bleibt bisweilen nur Lodda Englishman’s Website. ‚Dear visitor’, schreibt da der polyglotte Franke wörtlich, ‚on Monday, the 05.01.2004, was it so far.’ An dem Tag was he to Ungarn come. Our Withgefühl gilt dem tapferen ungarischen Volk, das schon 1954 durch Rahn und Co deutschenseitig so gedemütigt wurde.“ Der Wille, Matthäus zu verhindern, spornt die Protestphantasie der Fans an. Oskar Beck (Welt) blickt voraus: „Wir können uns auf weitere Protestaktionen von Fans einstellen, die unter Absingen satanischer Verse auf die Barrikaden steigen und mit Wurfgeschossen aller Art drohen, bis hin zum Hungerstreik.“

Was macht Matthäus falsch? Uwe Marx (FAS) verweist auf seine Streitsucht: „Was der frühere Weltsportler des Jahres an Imageballast mit sich herumschleppt, hat er sich nicht auf einmal, sondern über all die Jahre aufgeladen. Einer wie er bringt Glanz, aber auch Unruhe. Bei Rapid Wien schied er mit großem Getöse nach wenigen Monaten wieder aus. Danach wollte er auf Wiedereinstellung und der Verein wegen Rufschädigung klagen. Der Torhüter der Wiener sagte nach der Trennung, er habe noch nie einen lächerlicheren Trainer erlebt. Matthäus war damals noch mehr Spieler als Trainer – und als Spieler konnte er eigentümlich unseriös sein. Wenn die hohen Herren des Vereins debattierten, saß Matthäus schon mal daneben und spielte entrückt mit seinem Handy. Auch die Ungarn mußten immer wieder hören oder lesen, daß Matthäus eigentlich zu Höherem, auf jedem Fall aber zu etwas anderem berufen sei. (…) Seine Konfliktfreude hat der redselige Franke hinübergerettet in die neue Karriere.“ Volker Kreisl (SZ) lenkt den Blick auf Matthäus’ Eitelkeit: „Die meisten seiner bisherigen Engagements endeten in irgendwelchen Querelen, mit Partizan Belgrad stritt Matthäus im nachhinein um den Lohn für eine Spielervermittlung. Sein intensives Auftreten in der Öffentlichkeit, seine vielen Flirts mit potenziellen Arbeitgebern, dazu sein clownesker Nebenjob als TV-Trainer einer Laienschar strapazieren seine Glaubwürdigkeit. Matthäus sagt, er wolle unbedingt in die Bundesliga, daran wird er festhalten, und deshalb kann er es sich öffentlich nicht leisten, ausgerechnet vom Tabellenachtzehnten einen Korb bekommen zu haben. Es war jedenfalls ein Korb von den Nürnberger Fans.“

Bayern München – Werder Bremen 3:1

Spielfreude

Große Begeisterung: „spektakulärer Fussball“ (NZZ), „furiose Unterhaltung – das vermutlich erste Spitzenspiel seit Erfindung des Flutlichts, das dieses Gütesiegel auch nach dem Abpfiff noch verdient“ (SZ). Eine Ode an ein dionysisches Fußballspiel von Andreas Lesch (BLZ): „Ein Duell, wie es sich der Erste und der Zweite des deutschen Fußballs in den ersten 45 Minuten lieferten, hat die Bundesliga lange nicht gesehen. Sie rannten wie im Rausch, sie vergaßen jede Vorsicht. Sie taktierten nicht, sie gingen mit bedingungsloser Spielfreude aufeinander los. Sie produzierten Chance um Chance, sie machten Fehler, sie verzagten nicht, sie machten einfach weiter. Sie zeigten zwei nachahmenswert attraktive Wege auf, wie moderne Teams zum Torerfolg kommen können: mit Hauruck-Angriffen wie die Bayern oder mit Zackzack-Kombinationen wie die Bremer.“ Andreas Burkert (SZ) schöpft Hoffnung: „Sind die Deutschen und ihre Bundesliga gar nicht so schlecht, wie dies überall erzählt wird? Nun, von heimischem Personal (mit-)geprägte Ereignisse wie das Kräftemessen der Bayern mit Werder lassen die Hoffnung zu, dass sich zumindest die Elite wieder dem kontinentalen Höchstniveau nähert. (…) Es tut sich etwas in der Liga des WM-Gastgebers, in der sich der FC Bayern in den vergangenen Jahrzehnten zumeist nur eines einzigen Widersachers zu erwehren hatten. Ihre Sonderstellung haben die Münchner zwar wieder einmal behauptet – sie sind diesmal jedoch nicht die einzigen Gewinner gewesen.“

Ungeheuerlich gut

Warum bezeichnet man FAZ, SZ, Spiegel etc. als Qualitätspresse? Eine schwierige Frage, eine alte Frage in der Branche. Eine (seltene) Antwort: Sie wissen vieles über Fußball und erkennen die Wahrheit auf dem Platz – im Gegensatz zum kicker oder zu Premiere. Die zwei „Fachmedien“ haben nämlich allen Ernstes Claudio Pizarro zum Spieler des Tages gekürt. Natürlich, Pizarro hat gut gespielt, hat ein Tor geschossen und steht im Siegerteam. Doch die große, ungeheuerlich gute Leistung des Verlierers Miroslav Klose, die Fußball-Deutschland Zuversicht fürs nächste Jahr schenkt, kann nur jemand übersehen, dessen Urteil vom Spielergebnis oder sonst wovon abhängt. Der Stürmervergleich Elisabeth Schlammerls (FAZ) zeugt davon, dass sie beim Spiel die Augen offen hat: „Es dreht sich wieder einmal fast alles um Roy Makaay, obwohl er von allen Stürmern auf dem Platz während des Spiels am wenigsten aufgefallen war. Mannschaftskollege Pizarro hätte Makaay klar in den Schatten gestellt, wäre dem Holländer nicht dieser Treffer gelungen. (…) Der beste Angreifer spielte allerdings im grün-orangefarbenen Trikot. Klose begeisterte sogar den Gegner, der sich angesichts des Sieges natürlich gerne generös zeigte. ‚Weltklasse’ fand Oliver Kahn.“ Philipp Selldorf (SZ) schnalzt mit der Zunge: „Die Reichweite einer Grätsche Lúcios entspricht ungefähr dem Wendekreis eines Kleintransporters, eigentlich kann ihr kein menschliches Stürmerwesen entrinnen. Gelingt es trotzdem einem Angreifer, sich einmal vorbeizuschummeln, muss er mit sofortiger Vergeltung rechnen, denn Lúcio ist üblicherweise in Lichtgeschwindigkeit wieder auf den Beinen, um den Ausreißer einzufangen. Deswegen war es für Jürgen Klinsmann ein erfreulicher Anblick, als Klose eine weite Flanke am linken Flügel an sich zog wie ein Staubsauger und mühelos am grätschenden Lúcio vorbeimarschierte als ob er auf dem Sonntagsspaziergang Frau und Kind an der Hand führen würde. (…) Spitzentreffen wie jenes werden üblicherweise von den Abwehrreihen und den Defensivstrategen im Mittelfeld dominiert. Diesmal beherrschten die Angriffselemente beider Parteien die Partie.“

Michael Ashelm (FAZ) interpretiert Lob und Abgrenzung der Bayern: „Im Erfolgsfall geben sich die Bayern gerne als generöse Trostspender. Schwer festzustellen, ob dann die Anerkennung für den unterlegenen Gegner wirklich ernst gemeint ist oder es sich einfach nur um eine Art von perfider Überheblichkeit handelt. (…) Wie (fast) nicht anders zu erwarten, schimmerte für einen kurzen Moment die alte Mentalität durch, den heimischen Markt und damit auch den Herausforderer Bremen selbstbewußt als Pflichtprogramm zu nehmen und die eigentliche Kür in europäischen Sphären zu suchen. ‚Die Champions League ist unser Ziel’, sagte Uli Hoeneß, ‚nicht die Liga. Die ist auch ganz okay.’ Bezogen auf die zurückliegenden Vergleiche, fügte er an: ‚Das Juventus-Spiel war besser als Bremen. Juve ist europäische Spitze und Bremen deutsche Spitze.’ So sieht die Welt aus für den FC Bayern, dessen Stimmungslage schnell wechseln kann zwischen Freundlichkeit und Abkanzelung. Bei den Bremern nimmt man diese gewohnte Art der Auseinandersetzung der Fußball-Bajuwaren gelassen hin.“ Was fehlt den Bremern? Nicht viel, behauptet die Welt: „Es ist nicht mehr allzu viel, was die Bremer von den Bayern trennt. Sie spielen attraktiv, sind erfolgsorientiert, nur eben noch nicht so abgeklärt“.

Bildstrecke, sueddeutsche.de

Eintracht Frankfurt – Arminia Bielfeld 3:0

Geduld

Die Frankfurter Reporter halten ihren Saisonabschnittsliebling Alexander Meier mit Gewalt fest und streifen ihm das Nationaltrikot über; Detlef Esslinger (SZ) warnt vor den Schmeichlern und lobt das Maßhalten der Vereinsführung: „Eintracht Frankfurt ist ein Klub, der inzwischen von zwei besonnenen Männern geführt wird, von Friedhelm Funkel und Heribert Bruchhagen. Beide sind lang genug im Geschäft, um zu wissen, was sie in der immer noch prekären Situation nun am allerwenigsten gebrauchen können: ein wunderbares Talent, das von den Medien wie eine Tontaube in die Höhe katapultiert wird – nur damit sie es bei seiner ersten Krise um so schöner wieder herunter schreiben können. Zudem handelt es sich bei Meier um eine Tontaube, der vor nicht einmal zwei Monaten kaum die Bodenlagerung zugestanden wurde: Warum er an dem bloß festhalte, wurde Funkel damals gefragt. Nun hat sich die Geduld ausgezahlt.“

FR-Interview mit Friedhelm Funkel

Bayer Leverkusen – Borussia Dortmund 2:1

Trendwende

Felix Meininghaus (StZ) verzeiht den jungen Dortmundern Niederlagen: „In der Bundesliga ist eine solche Quote an selbst ausgebildetem Personal einmalig, und gerade im Fall Borussia Dortmund umso bemerkenswerter, weil der Verein noch vor wenigen Jahren penetrant mit dem Scheckheft wedelte. Doch die Zeiten, in denen alles verpflichtet wurde, was einen klingenden Namen hatte und halbwegs geradeaus laufen konnte, sind vorbei, seit die Schulden ein existenzbedrohendes Volumen erreicht haben. Natürlich bringt die Trendwende hin zu den eigenen Wurzeln zumindest kurz- und mittelfristig einen Qualitätsverlust mit sich. Doch dafür schafft sie eine neue Identität, die sich wohltuend abhebt von den Zeiten des Größenwahns, in denen sündhaft teure Söldner wie Marcio Amoroso oder Flavio Conceicao geholt wurden.“ Wieder mal ein Sieg für Leverkusen, der erste für Michael Skibbe – Christoph Biermann (SZ) staunt dennoch über die Begeisterung der Fans: „Zumindest das Leverkusener Publikum hat die Mannschaft mit ihrem zuletzt engagierten Spielen schon mal zurückgewonnen. Mitunter überschwänglich war die Stimmung in der BayArena, wo die Fans mit einem fast schon dadaistischen Sprechchor aufwarteten: ‚Wir schlafen nicht in Betten, wir schlafen nicht auf Stroh, wir schlafen auf Tabletten, das ist bei Bayer so.’“

Hertha BSC Berlin – 1. FC Kaiserslautern 3:0

Negative Dynamik

Essenz der Berichte: Sorgen um die Gegenwart Kaiserslauterns, aber besonders um seine Zukunft. Christian Hönicke (Tsp) beschreibt die Last der Geschichte: „Wer über Kaiserslautern spricht, meint immer auch 1954. Kaum ein Bundesligastandort lebt so sehr von seiner Vergangenheit. Doch in der neuen AG-Realität der Bundesliga lässt sich allein vom Legendenstatus nicht mehr leben. Im Gegenteil. Das schwere Erbe Fritz Walters droht den FCK zu erdrücken. Das Stadion ist nach ihm benannt – ein Handicap in Zeiten gesponserter Namen. Fritz Walter lässt sich nicht so einfach gegen Veltins oder Duplo eintauschen, deswegen entgehen dem Verein auch Millionen, die er dringend bräuchte. Großmannssucht und Misswirtschaft haben den viermaligen Deutschen Meister finanziell und sportlich an den Abgrund geführt. Die apathische Darbietung der Nachfolger Walters in Berlin lässt wenig Raum für Hoffnung auf den Klassenerhalt.“ Kaiserslautern habe es tatsächlich fertiggebracht, schlechter zu spielen als zuletzt, stöhnt Javier Cáceres (SZ): „Seit neun Spielen harren die Lauterer eines Sieges, 30 Gegentore haben sie kassiert, mehr als jedes andere Team – und doch schien die Niederlage in Berlin weit dramatischere Dimensionen zu haben als all die Pleiten zuvor. Die negative Dynamik, die den FCK erfasst hat, wirkt unumkehrbar (…) Jeder Bauklötzchenturm eines Dreijährigen ist stabiler als Lauterns Abwehr 05/06.“ Michael Reinsch (FAZ) erschrickt über die Lücke zwischen Berlin und Kaiserslautern, die Lücke in der Liga: „Vielleicht ist die Teilung der Bundesliga in die da oben und die da unten schon so zementiert, daß die einen gar nicht mehr mit den anderen spielen wollen. Nachdem seine Mannschaft mit einem 0:3 noch glimpflich davongekommen war, wiegelte Michael Henke die Niederlage jedenfalls trotzig ab: ‚Die wirklich wichtigen Spiele kommen noch auf uns zu.’ (…) Jeder, vor allem der Betroffene, weiß: Entweder muß der Trainer nach Niederlagen in den drei Spielen gegen seinesgleichen aus dem Mittelmaß den Betzenberg verlassen. Oder er windet sich noch mal mit Siegen aus der schwierigen Situation und darf dann wieder verlieren.“

Schalke 04 – MSV Duisburg 3:0

Verblüffende Phantasie

Ihr müsst nur auf die Sport Bild hören, liebe Schalker! „Redet Deutsch!“, lautet ihr Befehl – gesagt, getan, gewonnen. Richard Leipold (FAZ) stellt fest, dass der „FC Sprachlos 04“ (Sport Bild) seine Mutter-Sprache wiedergefunden hat: „Die deutsche Sprache als Medium für deutsche Tugenden: Wenn das stimmt, ist Fußball wirklich ein einfaches Spiel. So ratlos die Verantwortlichen in der Krise oft wirken, so verblüffend ist ihre Phantasie, wenn es darum geht, den Aufschwung zu erklären. (…) Der Dogmatiker Ralf Rangnick verkündet seine Theorie, als wäre der Zusammenhang zwischen deutscher Sprache und deutschen Tugenden wissenschaftlich erwiesen – obwohl es doch, nah an der Grenze zur Phrase, immer wieder heißt, die Sprache des Fußballs verstehe jeder an jedem Ort, ohne einen Übersetzer oder gar einen Deutschlehrer zu benötigen.“

VfL Wolfsburg – 1. FC Köln 1:1

Wie ein Gewerkschaftsführer

Frank Heike (FAZ) legt die Rhetorik Uwe Rapolders aus: „Für einen Moment sprach der Fußball-Lehrer Rapolder wie ein Gewerkschaftsführer zu den Arbeitern im Werk kurz vor der Schließung: ‚Mit Solidarität, Geschlossenheit und Kampfgeist werden wir es schaffen!’ Doch es ging nicht um den Verlust von Jobs und Idealen, sondern um die Zukunft des 1. FC Köln, und er sprach auch nicht zu Angestellten, sondern zu Journalisten. Und zu sich selbst. Und er sprach auch zu den Verantwortlichen der Kölner; vor allem Präsident Wolfgang Overath sollte die kämpferischen Sätze des arg in Bedrängnis geratenen Coaches wohl hören. (…) Der Punktgewinn beruhigt die Szenerie etwas, ohne langfristig viel zu ändern. Köln spielte nur die letzte halbe Stunde etwas Fußball.“

Hannover 96 – Mainz 05 2:2

Das Publikum macht alles nur noch schlimmer

Kritik an der Hannoveraner Vereinsführung und an den Fans. Die Journalisten der überregionalen Redaktionen solidarisieren sich mit Ewald Lienen, der ausgepfiffen wird und von seinen Vorgesetzten verschiedene Sätze zu hören bekommt, nur eben keine Gunstbezeigung. Der Vergleich mit dem sehr guten Verhältnis zwischen Mainz und Jürgen Klopp drängt sich auf, Jörg Heynlein (taz) schreibt: „Gegensätzlicher als in Hannover und Mainz können Trainerjobs und Arbeitsumfeld kaum wirken. Scheinbar unbedroht wirkt Klopp, der in sich ruhend zu Werke gehen kann. Mainz verbreitet den Charme eines gewachsenen Fußballvereins, ohne unprofessionell zu wirken. In Hannover nimmt die Last des neuen Stadions, die Vielzahl Verantwortlicher und hoch gesteckte Ziele dem Fußball eine Leichtigkeit, wie sie in Mainz vorgelebt wird.“ Michael Eder (FAZ) rüffelt die Fans: „Es war ein Lehrstück, wie eine Fußballmannschaft ohne Sicherheit und Selbstvertrauen spielt – und wie das Publikum alles nur noch schlimmer macht.“ Christian Otto (Welt) empfiehlt der Vereinsführung die Mannschaft als Vorbild: „Der späte Torjubel, als alle Spieler auf Lienen zugelaufen waren, galt als Signal. Ein klares Signal aus der Führungsetage fehlt dagegen – und vielleicht ist das das Problem von Hannover 96. Wer drei Offizielle des Klubs zur sportlichen Krise befragt, bekommt drei unterschiedliche Antworten. (…) Nach dem Abtritt von Multimillionär Kind suchen die neuen Entscheidungsträger noch nach ihren Rollen. Und damit gewinnt Lienen zumindest Zeit.“ Hans-Günter Klemm (kicker) rügt die Offiziellen: „Chaostage in Hannover. Nach dem Rücktritt von Zampano Kind sollte eine austarierte Führung, mit ausgefeilter Gewaltenteilung, die Lücke schließen. Resultat ist ein Wirrwarr.“

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