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Bundesliga

Bayerns Neubau gelungen, Krise in Hoffenheim, mehr als nur Sympathieträger Klopp

Frank Baade | Montag, 12. April 2010 20 Kommentare

Bayern ist ein ganz anderes Kaliber als in der letzten Saison, Kroos geht zurück, Hoffenheim rebelliert, Hannover ungewohnt, Freiburg lethargisch und Berlin wie immer ohne eigene Tore

Es fehlt die Qualität

Chancenlos traten die zuletzt so erfolgreichen Frankfurter in Gladbach auf, urteilt Ralf Weitbrecht (FAZ): „Ein Heimsieg der Borussia gegen die Eintracht: Das hatte es zuletzt in der Saison 2005/2006 gegeben. Damals hieß es in einem mitreißenden Spiel 4:3. Von derartiger Klasse war diesmal vor allem von Frankfurter Seite wenig zu sehen. Dennoch genügte der Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck eine kämpferische Leistung, um die Eintracht entscheidend auf Distanz zu halten. In der zweiten Halbzeit gelang der Borussia noch das 2:0 durch Dante – und der Eintracht nichts mehr.“

Nicht völlig überraschend für Thomas Kilchenstein und Ingo Durstewitz, die in der FR schreiben: „Womöglich haben sich die Frankfurter, berauscht von den guten Kritiken der letzen Wochen, zu sicher gefühlt, vielleicht war die Brust zu breit, das Selbstvertrauen zu groß. Haben sie, im Unterbewussten, gedacht, sie würden auch Borussia Mönchengladbach mal ganz locker in die Schranken weisen? Die Partie in Mönchengladbach hat freilich erneut offenbart, dass die Eintracht an ihrem Limit spielen muss, um Spiele zu gewinnen. Der Eintracht fehlt, trotz zuletzt dreier Siege in Folge und einer großen spielerischen Leichtigkeit, doch das Stehvermögen, die mentale Härte und auch ein Stück weit die Qualität.“

In nur einem Jahr komplett neu erfunden

Bayern kommt zu einem Remis bei Bayer. Am Ende einer schwierigen Phase ist die Presse mit diesem Resultat durchaus zufrieden. Bei Spiegel Online schreibt Daniel Theweleit: „Es waren die Momente, in denen sich der feine Unterschied zwischen einem echten Titelaspiranten und einer etwas weniger hoch ambitionierten Mannschaft zeigt. Deshalb sprach nach dem intensiven Ringen niemand von ‚Glück‘ oder ‚Pech‘. Irgendwie herrschte die stille Übereinkunft, dass Ergebnis und Tabellenbild schon passen nach diesem letzten echten Spitzenspiel der Saison. Es ist genau diese Zähigkeit, die einen zentralen Platz im Mosaik der jüngeren Bayern-Erfolge einnimmt. Und in Leverkusen nährt das Resultat die Hoffnungen, dass das Team den Einbruch diesmal in moderaten Grenzen halten könne.“

Bernd Müllender (taz) schwört auf die Fortsetzung der Leverkusener Leidensjahre: „Morgen wird Rudi Völler 50 Jahre alt, und es spricht vieles dafür, dass er sich auch im zweiten Lebenshalbjahrhundert anhaltend mit dem Morbus Bayer wird quälen müssen: jener besonderen, nach heutigem Stand der Forschung unheilbaren Krankheit, die nach vitaler Hinrunde einen Frühlings-Einbruch nach sich zieht und dem Leverkusener Sportdirektor Jahr um Jahr das Wiegenfest verhagelt. Mit dem 1:1 gegen Bayern München ließ Völlers überragendes Vorrundenteam die letzte Meisterschaftschance liegen.“

Toni Kroos werde zurück nach München gehen müssen. Nicht mehr ganz so widerwillig, wie es der Fall hätte sein können. In der Berliner Zeitung erläutert Daniel Theweleit: „Die jüngsten Entwicklungen in München dürften seine Vorbehalte gegen die Bayern, die aus den schwierigen Klinsmann-Zeiten rühren, erheblich abgemildert haben. Denn der Rekordmeister verfügt wieder über ein funktionierendes Team mit Gewinnermentalität, eine gute Mannschaft, die sich zu einer großen Mannschaft entwickeln kann. Das zeigte sich auch in Leverkusen, der vorerst letzten Station einer langen Serie von erfolgreich absolvierten Spitzenspielen. Die Münchner waren müde, gerade in der Schlussphase war ihnen der Kräfteverschleiß anzumerken, aber sie haben mit Robben einen Typen, der wieder das alte ‚Immer weiter, immer mehr‘ verkörpert, das den Bayern in den vergangenen Jahren verloren gegangen war.“

Christian Kamp zeigt sich vom bayrischen Gesamtwerk beeindruckt (FAZ): „Es kommt nicht oft vor, dass es einem Klub dieser Größenordnung mitsamt seiner komplexen Binnenstruktur gelingt, sich in einem Jahr so gut wie neu zu erfinden. Aber nicht weniger als das ist passiert, auch wenn man streng statistisch entgegenhalten könnte, dass die Bayern gerade einmal drei Punkte mehr auf dem Konto haben und in der Königsklasse nur eine Runde weiter sind als zum selben Zeitpunkt in der vergangenen Saison. Aber manchmal verrät die Art und Weise, der Stil, mehr als die nackten Zahlen. Und in dieser Hinsicht sind die aktuellen Bayern mit dem Vorgängermodell nicht zu vergleichen. Der FC Bayern 2010 siegt nicht nur recht zuverlässig, sondern meist auch noch mit Klasse.“ Zwei Namen seien hauptsächlich für diese Entwicklung zuständig: der autoritäre van Gaal, der allerdings auch charmant sein könne. Und Arjen Robben, als Gegenpunkt zur Divenhaftigkeit Riberys.

Auch Christoph Biermann (Spiegel Online) sieht den Münchner Klub bereits als großen Gewinner der Saison: „Im Grunde geht es für die Bayern jetzt nur noch um die Frage, ob die Saison zu einem guten Ende kommt (Meisterschaft), einem sehr guten (Double) oder durch einen Erfolg in der Champions League historisch wird. Dazu muss van Gaal in den kommenden Wochen die Ressourcen richtig verwalten und das richtige Gleichgewicht zwischen An- und Entspannung finden. Wenn es noch an einem Beweis gefehlt hat, dass es auch ohne Medizinbälle und Ausdauerläufe geht, dann könnten die Bayern ihn in dieser Saison liefern. Zudem spricht für van Gaal und sein Betreuerteam, dass die Bayern auch diese schweren Wochen der Saison ohne größere Verletzungen überstanden haben. Offensichtlich verstehen sie die Belastung so zu steuern, dass die Spieler nicht über Grenzen geführt werden, was dann gezerrte oder gerissene Muskeln kostet. Selbst Arjen Robben, den Real Madrid auch deshalb abgegeben hat, weil er zu verletzungsanfällig war, wurde unter diesen Bedingungen zum erfolgreichsten Stürmer der Mannschaft.“

Vermutlich zum vierten Mal Vizemeister

Hannover so stark, Verlierer Schalke so schwach? Eindeutig jein, findet Christoph Zimmer (taz): „Auch den Spielern war die große Erleichterung nach dem überraschenden Sieg im alten Niedersachsenstadion deutlich anzumerken. ‚Die Hoffnung ist da‘, sagte Christian Schulz auf die Frage, was der Erfolg neben den drei Punkten noch bedeute. Es war ebendieses Gefühl, die Zugehörigkeit zur Bundesliga aus eigener Kraft erhalten zu können, das ihnen in der jungen Vergangenheit irgendwie abhanden gekommen war und das sie nun, rechtzeitig vor den schwierigen kommenden Wochen, zurückgewonnen haben. Das wiederum hatte aber nicht ausschließlich mit dem erfrischenden Auftritt der Gastgeber zu tun. Denn die Abwehrleistung der Gäste hatte mit dem, was man gemeinhin unter diesem Begriff versteht, rein gar nichts gemeinsam.

Nicht bestanden, stellt in der Welt auch Christian Otto fest: „Die Schalker Pleite mutete wie ein Meisterschafts-Tüv an, bei dem die Königsblauen vier Spieltage vor dem Saisonende durchgefallen sind. Neuers Patzer und Ya Konans Tore bescherten 49.000 verdutzten Zuschauern 90 unterhaltsame Minuten. Der Favorit trat so auf, als könne er bei einem spielerisch minder bemittelten Klub wie Hannover im Vorbeigehen gewinnen.“

Iris Hellmuth (Berliner Zeitung) will gleich mit Gerstensaft trösten: „Ein starker Kampfgeist hatte Hannover durch das Spiel getragen, in dem Schalke so spannungslos wirkte wie ein ausgeleierter Keilriemen. ‚Dass man gegen die schlechteste Abwehr der Liga eine Halbzeit lang nicht eine einzige Torchance zustande kriegt, das sagt wohl alles‘, murrte Heiko Westermann nach dem Spiel, ihm selbst war das Eigentor zum 1:0 unterlaufen. Man hätte ihm am liebsten ein Bier in die Hand gedrückt, eine in der Bezirksliga ja durchaus mögliche Geste, und streckenweise hatten sie ja auch genauso gespielt.“

Überhaupt nicht wie ein Titelanwärter sei Schalke aufgetreten, meint auch Frank Hellmann (FR), sondern wie „eine Mannschaft, der ohne den gesperrten Marcelo Bordon Führungs- und Willensstärke abging. Und so zukunftsweisend der Weg mit den Nobodys und Novizen auch ist – Joel Matip oder Carlos Zambrano spielten so schlecht oder gar nicht mit, dass beide nicht die zweite Halbzeit erlebten. (…) Grundsätzlich blicke Magath jedoch auf eine ‚überragende Saison. Und jetzt wollen wir ein großartiges Ende – welcher Tabellenplatz dabei auch immer herauskommt.‘ Vermutlich das vierte Mal seit der Jahrtausendwende die Vizemeisterschaft.“

Der Fluch des zu schnellen Erfolgs

Hoffenheim ist die zweitschlechteste Mannschaft der Rückrunde. Die Gründe dafür stellt Birger Hamann (Spiegel Online) vor: „Die sportliche Krise in Hoffenheim dürfte kaum in fußballerischen Mängeln begründet zu sein. Alle wichtigen Spieler der vergangenen Saison, als die TSG als Aufsteiger sensationell Herbstmeister wurde und die Spielzeit auf Platz sieben beendete, konnten gehalten werden. Das Hoffenheimer Problem scheint eher ein charakterliches zu sein. Die Profis sind sich der sportlich desaströsen Lage offenbar nicht bewusst. Nach der 0:4-Pleite beim VfL Wolfsburg vergnügten sich sechs Spieler bis tief in die Nacht in einer Disco. (…) Um den Club wieder in die richtige Spur zu bringen, kündigte Hopp tiefgreifende Maßnahmen an. Seltsam nur: Der Mäzen will dafür weder den Trainer wechseln noch im großen Stil neues Personal einkaufen. Die Worte von Ralf Rangnick selbst hörten sich bei weitem nicht so optimistisch an. Im Gegenteil. ‚Mehr als wir zuletzt an Energie in die Mannschaft gesteckt haben, geht nicht‘, sagte er nach dem Köln-Spiel fast schon resignierend. Das Ergebnis dieser Arbeit ist bekannt.“

Jan C. Müller (FR) kommentiert dazu: „Es ist der Fluch des zu schnellen Erfolgs, der die Spielbetriebs-GmbH TSG 1899 Hoffenheim verfolgt wie ein hässlicher Alptraum in einer unruhigen Nacht. Jetzt ist es ihre Aufgabe und die von Trainer Ralf Rangnick, in der kommenden Saison einen kraftvollen Neustart hinzulegen. Daran müssen sie sich messen lassen. Und das ist wahrscheinlich schwieriger als der schnelle Aufstieg.“

Moritz Kielbassa (SZ) fügt hinzu: „In der diffusen Hoffenheimer Gemengelage ist einer der Erklärungsansätze, dass das Vermögen der Elf womöglich klar überschätzt wurde. Viele Hochgelobte aus dem Herbstmeister-Semester 2008 blieben seither vergleichbare Leistungsnachweise schuldig (Compper, Salihovic), manche auch bedingt durch langwierige (Ibisevic) oder permanente (Obasi, Ba) Verletzungen.“ Verletzungspech sei eine Sache. „Zudem wurden wichtige Spiele – mit potentieller psychologischer Erweckungskraft – zuletzt chronisch, oft knapp verloren Das ist kein Zufall. Qualitätsmängel (offensiv wie defensiv) und mentale Verwundungen ergänzen sich fatal.“

Bei Sieger Köln hingegen gab es einen besonderen Akteur, Adam Matuschyk, den Stephan Klemm in der FR schildert: „Fußballerisch ragt er jetzt schon aus einer in dieser Hinsicht biederen Kölner Mannschaft heraus, seine Anlagen sind vielversprechend, und sein Können beachtlich: Einmal zeigte er auf der linken Seite eine feine Pirouette mit leichten Fußberührungen auf dem Ball, womit er einige Gegenspieler gleichzeitig austanzte. Im Mittelfeld kann er jede Position besetzen, Soldo hat ihn bisher als Verstärkung seines Defensiv-Walls eingesetzt, bevorzugt auf der linken Seite.“

Und die SZ empfiehlt den Kölnern einen Umzug, keinen Karnevals-: „Vielleicht sollte der FC erwägen, künftig im eigenen Stadion mit den Fans nur noch fröhliche Gesangsabende durchzuführen, zu Hause holte er diese Saison elf Punkte. Elf, gegenüber 23 auswärts! Auch in Hoffenheim setzte Köln Kräfte in der Fremde frei – mal wieder, als die Not besonders groß war.“

Herthas Hinrunden-Hypothek

Sven Goldmann (Tagesspiegel) lässt die These, dass Hertha BSC unter zu vielen falschen Schiedsrichterentscheidungen zu leiden habe, nicht gelten: „Das Praktische an dieser Theorie ist, dass sie so schön und plakativ ablenken kann von den wirklichen Ursachen. Von der unzureichenden Saisonplanung mit einer nicht konkurrenzfähigen Mannschaft, die viel zu spät auf Bundesliganiveau gebracht wurde. Vom Eingeständnis, dass Hertha in der Rückrunde zwar gut genug spielt, um in der Bundesliga zu bleiben. Aber eben nicht gut genug, wenn man die Hypothek der desaströsen Hinrunde berücksichtigt.“

Michael Jahn (FR) sieht mehr als nur die tatsächliche Partie: „Dann spielten sich innerhalb von acht Minuten ein paar Szenen ab, die die gesamte desaströse Saison wie unter einem Brennglas bündelten. Zuerst zog sich der eingewechselte Florian Kringe nach einer einzigen Aktion, einem feinen Pass auf Adrian Ramos, erneut einen Mittelfußbruch zu, danach ermöglichte Lukasz Piszczek einen Konter. Cacaus Schuss wurde unhaltbar von Steve von Bergen abgefälscht. Was nun bleibt sind Durchhalteparolen.“

Und noch einmal Sven Goldmann im Tagesspiegel zur Berliner Lage: „Der Charakter einer Mannschaft aber zeigt sich nicht in Spielen, in denen der Gegner aus welchen Gründen auch immer nicht konkurrenzfähig ist. Sondern dann, wenn es eng wird. Wann immer Hertha einem Gegner auf Augenhöhe gegenübersteht, gelingt nichts oder im besten Fall ein Unentschieden, und das ist in Zeiten der Dreipunkteregel nicht viel mehr wert als nichts. Seit 26 Spieltagen steht Hertha auf einem Abstiegsplatz, und doch hat sich seitdem nicht der Eindruck aufgedrängt, dass da eine Mannschaft mit allen Mitteln gegen den Abstieg kämpft. Hertha spielt gegen den Abstieg. Mit viel mehr Kopf als Herz.“

Beim VfB Stuttgart hingegen bleibt der Erfolg dauerhaft Gast, wie Klaus Schlütter (Welt) berichtet: „In der Vorrunde kamen Spieler zu spät zum Training, trugen die falschen Klamotten, telefonierten im Mannschaftsbus. Gross sorgte für Disziplin. So schaffte er auch die Sonderrechte für Jens Lehmann ab (freier Sonntag), die immer wieder ein Konfliktthema in der Mannschaft waren. Ein anderes Thema war die von Vorgänger Markus Babbel praktizierte und viel kritisierte Rotation; kein Verein setzte in der Vorrunde so viele Spieler ein wie der VfB. Gross setzt auf Kontinuität.“

Finanziell schwieriges Umfeld

Dortmund verliert zwar, bleibt aber einer der Gewinner dieser Saison, findet Tobias Schächter in der SZ: „Bislang zählen die Dortmunder neben Schalke und Thomas Tuchels früh gesicherten Mainzern zu den Überraschungen der Saison. Klopp hat in seinem zweiten Jahr im Ruhrgebiet wieder einmal bewiesen, dass er aus eher wenig ziemlich viel machen kann. Er entwickelte in einem finanziell schwierigen Umfeld junge Spieler weiter und ist durch sein charismatisches Auftreten auch im Westfälischen Kultfigur. Auch am Samstag brachte seine Mannschaft Feuer, Willen, Leidenschaft und Talent auf den Platz. Nur Geduld im Ausspielen der Angriffsversuche und die zündende Idee nach Szalais schönem Tor nach brillanter Einzelleistung fehlten, um mit einem Punkt nach Hause zu fahren.“

Mainz habe ausgiebig gefeiert. Andreas Hunzinger (FR) weiß, warum: „Grund für ausgelassene Stimmung gab es genug. Mit dem elften Saisonerfolg und den Punkten 39, 40 und 41 beseitigten die Rheinhessen auch die letzten theoretischen Zweifel am Klassenerhalt. Angesichts der Saisonprognosen, die Mainz im vergangenen Sommer durchweg als klaren Absteiger ausgewiesen hatten, ein bemerkenswerter Erfolg und mithin ein sehr guter Grund zum Feiern. (…) Bei aller Enttäuschung über die verlorenen Punkte hatte die Niederlage für Klopp wenigstens einen positiven Nebeneffekt. Seine Mainzer hatten davon profitiert.“

Sammelbecken der Strafraum-Melancholiker

Freiburg erhält 20 Tore von Bremen in den letzten vier Spielen. Irgendetwas stimmt nicht an der Einstellung, bilanziert Rainer Schäfer (Spiegel Online): „Freiburg gilt als Sammelbecken von Strafraum-Melancholikern. Von Stürmern, die auffallen, weil sie eben nicht eiskalt vollstrecke. An manchen Tagen spielt die Elf von Robin Dutt mit Hingabe über die Breite des gesamten Spielfeldes, als ob es dafür Punkte gäbe. Nur die Nähe des gegnerischen Tores meiden die Breisgauer dann wie eine verminte Zone. Manchmal wirken sie im Spiel wie Schüler, die während der Klassenarbeit zu träumen beginnen und dabei die Lösung der Aufgabe vergessen.“ Robin Dutt müsse zwar trotzdem nicht um seinen Job fürchten. „In Freiburg kommt keine aktionistische Hire-and-Fire-Mentalität auf, wenn die sportlichen Ziele nicht erreicht werden. Stattdessen wird in Ruhe analysiert und ein neuer Anlauf genommen. Dutt wird den Verein aller Voraussicht nach auch in der kommenden Saison trainieren. Er kann alles erklären, er ist ein brillanter Analytiker. Dutt doziert über die Defizite seiner Mannschaft wie ein Vater, der über sein schwer erziehbares Kind redet, das er trotz allem liebt. Diesen Langmut, diese Ruhe kann man bewundern. Es gibt aber auch Stimmen, die sagen, es fehle an Bewegung, an Leidenschaft. Es sei diese Lethargie, die den SC im ewigen Wellental zwischen erster und zweiter Liga halte.“

23x für tot erklärt

Den Blick aufs große Ganze lenkt Philipp Selldorf (SZ): „Die Saison ist aufregend genug. Ihr dramaturgischer Trick besteht darin, sich allen Erwartungen stur zu entziehen. Am Wochenende etwa entstand die Ansicht, dass zwei wesentliche Entscheidungen gefallen seien. Man soll meinen, dass der FC Bayern Meister wird und Hertha BSC absteigt, doch darauf wird niemand mehr reinfallen. Hertha ist mindestens 23 Mal für tot erklärt worden, und jedes Mal ist der Patient umgehend wieder aufgestanden.“ Selbiges gelte für Hannover, und so können man sich immer noch eines sicher sein: dass noch nichts entschieden sei.

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Kommentare

20 Kommentare zu “Bayerns Neubau gelungen, Krise in Hoffenheim, mehr als nur Sympathieträger Klopp”

  1. Fan
    Montag, 12. April 2010 um 17:32

    Eine schlechte Halbzeit (die zweite war sehr gut!) und schon können es einige Journalisten nicht mehr lassen ihrer Abneigung gegen Schalke freien Lauf zu lassen.

    Schade, dass man dabei Magaths zutreffende Analyse praktisch überall den Lesern unterschlägt, ebenso wie spielentscheidende Fehlentscheidungen gegen Schalke.

    Wenn Felix Magath analysiert, dass seine Mannschaft zu gut (besser: brav oder fair) ist und der Verein bei DFL, DFB und insbes. in den Medien keine Lobby hat, dann kann man dem nur zustimmen. Das ist auch ein wichtiger Grund warum Schalke es doppelt schwer hat ganz nach oben zu kommen.

    Mir fallen ganz spontan eine ganze Reihe von spielentscheidende Schiri-Fehlentscheidungen gegen Schalke ein, die weder von den Schalker Spielern reklamiert noch von den Medien thematisiert wurden: z.B. ein nicht gegebenes einwandfreies Tor von Bordon in Freiburg (Endstand 0:0) oder ein astreines Tor in Wolfsburg (1:2).

    Auch beim Spiel in Hannover wurde Schalke schon wieder verpfiffen: Schiri Gagelmann hätte Eggimann für das Verhindern der klaren Torchance beim Elfmeter Rot zeigen und einen klaren an Kuranyi verursachten Elfmeter für Schalke geben müssen; zudem wurde Vorteilsauslegung ständig falsch zu Lasten von Schalke ausgelegt. Es wäre undenkbar, dass z.B. der FC Bayern so benachteiligt wird, ohne, dass das Konsequenzen (z.B. mindestens: schlechte Presse) für die Schiris hat.
    Dass Schalke keine Lobby bei der DFL, beim DFB und den Medien hat wird sich so schnell nicht ändern. Aber auf dem Platz dürften die Schalker Spieler gegenüber den Schiedsrichtern einfach nicht so brav sein: Sie müssten viel mehr protestieren, ihr Recht einfordern und nicht jede Fehlentscheidung klaglos hinnehmen. Dass so etwas (leider!) immer wieder etwas bringt hat man gerade am Samstag in Hannover gesehen, wo die ständige Schiribeeinflussung der Hannoveraner (Spieler, Schmadtke, Slomka, der viel früher auf die Tribüne hätte geschickt werden müssen!) gewirkt hat. Und gerade Bayern beherrscht die Kunst der Schiribeeinflussung wie kein anderer. Jeder kann es selbst in jedem Spiel beobachten: Ständig reißen die Bayernstars ihre Hände hoch oder meckern um den Schiri zu beeinflussen, was leider so oft dann auch gelingt.

    Ich bin kein Verschwörungstheoretiker. Kein Schiedsrichter pfeift absichtlich falsch, aber sie haben schon immer auch ihre eigene Schirikarriere im Kopf. Und wenn Schalke – anders als seine Gegner – jede Fehlentscheidung immer nur klaglos hinnimmt und zudem die Medien nie darüber berichten, dann werden die Schiris auch in Zukunft im Zweifel immer gegen Schalke pfeifen, weil sie nie in den Focus der (Medien-)Kritik kommen und somit nie ihre Schirikarriere gefährden, wenn sie bei strittigen Spielsituationen immer gegen Schalke pfeifen.

    Kurzum: Schalke ist – im Gegensatz zum FC Bayern – in der Tat viel zu brav/fair um so ein (lediglich in der ersten Halbzeit schlechtes!) Spiel zu gewinnen und Meister zu werden.

  2. Verfolgte Unschuld vom Lande
    Montag, 12. April 2010 um 18:33

    Sorry, aber das ist – glaube ich – zu sehr durch die Vereinsbrille geguckt und wohl der verständlichen Enttäuschung über die Niederlage geschuldet.
    Eine Anreihung von Schiedsrichter-Fehlentscheidungen zum Nachteile von S04 vermag ich nicht zu erkennen. Laut wahretabelle.de haben zudem lediglich Gladbach und Mainz mehr von falschen Pfiffen profitiert als S04. Demnach hat S04 neun Tore „geschenkt“ bekommen (5x dem Gegner Elfer verweigert, 1x zu Unrecht zugesprochener Elfer, 1x trotz Stürmerfoul gegebener Treffer, 1x wg angeblichen Abseits aberkannter Gegentreffer, 1x trotz Abseits gegebener Elfer) und ist „nur“ bei drei Toren benachteiligt worden (2x verwigerter Elfer, 1x die Torlinie überschrittener, nicht gegebener Treffer). So erfolglos kann die Schiri-Beeiflussung der fairen/braven Schalker da wohl nicht gewesen sein… Glaube auch nicht, dass Magath das so ernst meint, was er da sagt. Ist halt Schachspieler und Chef-Stratege.

    Nach wahretabelle.de wäre übrigens Leverkusen punkt- und torgleich mit Bayern, aber aufgrund der mehr geschossenen Tore auf Platz 1.

  3. Linksaussen
    Montag, 12. April 2010 um 20:06

    ich bin gespannt, wie kroos ins bayern-system eingefügt werden wird – wenn er denn regelmäßig spielt. ribery und robben dürfte er nicht verdrängen und von der doppel6 van bommel/schweinsteiger wird van gaal sowieso nicht abrücken – zumindest nächste saison nicht.

    ein 4-5-1 mit ribery links, robben rechts und kroos in der mitte? das kann man vielleicht gegen mannschaften der unteren tabellenhälfte machen, ansonsten ist das zu offensiv.

    im moment fürchte ich um kroos einsatzzeiten. bin gespannt, wie van gaal das lösen wird.

  4. Fan
    Montag, 12. April 2010 um 20:30

    @Verfolgte Unschuld vom Lande

    Sie sollten nicht verschweigen, wer bei wahretabelle.de entscheidet und beurteilt (sc. die Mehrheit der angemedeten User, also Bayernfans!?), ob der Schiri richtig oder falsch lag.

    Und dennoch:
    Vielleicht ist mein Beitrag zu lang (zugegeben), so dass Sie nicht alles gelesen haben. Denn wahretabelle.de belegt gerade meine These, dass strittige Szenen gegen Schalke von den Medien gar nicht thematisiert werden, ja nicht einmal gezeigt oder erwähnt (in überhaupt gar keinem Printmedium wurde die Szena auch nur erwähnt!) werden!

    Auszug dort (wahretabelle.de) zu dem von mir oben erwähnten an Kuranyi verursachten und nicht gegebenen Elfmeter in 73 min (Stand 2:2; Schalke hatte das Spiel zu dem Zeitpunkt im Griff!):

    ARD
    nicht gezeigt

    ZDF
    nicht gezeigt

    DSF (ausgerechnet der Bayern-Jubelsender!!)
    …in der Mitte hält Haggui elfmetertauglich gegen Kuranyi… den hätte man durchaus geben können…

    kicker:
    nicht erwähnt

    (der von vielen Schalker inzwischen boykottierte FC Bayern-Haussender) sky (natürlich so):
    …aber das war wohl noch im Rahmen…

    spox
    …hätte jedoch in der zweiten Hälfte erneut einen Strafstoß für S04 pfeifen müssen, als Haggui Kuranyi im Kopfballduell runterdrückte…

    Noch fragen?

  5. prazzomoto
    Montag, 12. April 2010 um 21:59

    Mimimimimi …

  6. tafelrunde
    Montag, 12. April 2010 um 22:27

    Bitte, bitte lieber @fan: Geh woanders hin mit diesem Gejammer. Hier diskutieren (bisher) Erwachsene und keine „mimimimimis“. Danke hierfür @prazzomoto.

    Und dieses auf einer Ebene, die sich seltenst durch so gnadenlose Vereinsbrillensicht wie Ihre Darstellungen mit dem Spielgeschehen auf Deutschlands Fußballplätzen auseinandersetzt.
    Sondern distanziert, pointiert, anregend und unterhaltsam auf hohem sprachlichen und sachkundigem Niveau.

    Und das sollte auch so bleiben!

  7. Königsblau-bis-in-den-Tod
    Dienstag, 13. April 2010 um 06:46

    @Tafelrunde
    Keine Angst, ihr könnt und sollt ruhig Meister werden. Ich habe schon deshalb kein Problem damit, weil ich nie so werden will wie ein FC Bayern-Kunde.

    Denn was käme für Schalke nach der Meisterschaft? Ich finde das ewige Harren viel schöner und ich will niemals so satt und leer dreinblicken wie all die Bayern-Kunden. Ich lache jedenfalls von Herzen, wenn sie überall im Lande singen „Ihr werdet nie Deutscher Meister.“ Na und! Sind wir so oder so der geilste Verein der Welt und ein Mythos braucht keine Meisterschaft!

    Ich zitiere mal aus einem Schalke-Forum, wo (nicht nur dort) ähnlich über die Bayern gedacht wird:


    Die große Mehrzahl der Menschen, die sich zum FC Bayern (besser: zur Bayern AG) bekennen, sind keine Fans, sondern Kunden, bzw. Fernseh- und Show-Konsumenten. Für sie ist Bayern die erste Wahl, weil das Produkt ihre oberflächlichen Bedürfnisse am besten befriedigt: Die überrragende Präsenz von Beckenbauer, Hoeness, Ribery, van Gaal & Co. im Jubel-Fernsehen (sky, dsf/sport1), die große Anzahl von Bayern-Fanartikeln und der Glaube an den Glanz der zahllosen Bayern-Trophäen lassen das Preis-Leistungs-Verhältnis günstig erscheinen.

    Bezeichnend ist auch, dass der Schickeria-Verein die größte Zahl von Promis, VIPs und vor allem Snobs anzieht und seine Ehrentribüne regelrecht zur Bühne („sehen und gesehen werden“) für diese Leute mutiert ist. DasTV überträgt dann so wichtige Ereignisse wie Boris Beckers Gähnen, Thomas Gottschalks In-der-Nase-Bohren und das Husten eines beliebigen unbeliebten Politikers…

    In der Mehrzahl der Fälle ist es eine billige, leidenschaftslose und charakterschwache Entscheidung, die Bayern zu seinem Lieblingsverein zu küren. Sie kostet vielleicht ein paar Euro jährlich für die neusten Home-, Away- und Champions-League-Trikots und für den Bayern-Haussender Sky. Doch sie kostet keine Mühe, keine Schwerzen, keine Hingabe. Ein typischer Bayernfan kennt gar nicht das Gefühl der Verzweiflung, wenn sein Klub mit dem Rücken zur wand steht. Er schleppt sich nach einem verlorenen Spiel nicht wie gelähmt zur Arbeit oder er grübelt nicht permanent über das drohende (finanzielle) Aus.
    Der typische Bayernfan leibt die Bequemlichkeit und darf sich sicher sein rundum versorgt zu sein mit der Hofberichterstattung in den Medien (insbes. DSF/sport1, Sky, Bild uvw.) und all den Erfolgen. Er wählt den Weg des geringsten Widerstands und scheut das Risiko, enttäuscht zu werden, und hasst es zu verlieren.
    Kurzum: Kinder, die nach einer verlorenen Partie „Mensch, ärgere dich nich! “ wutentbrannt das Spielbrett vom Tisch fegen, werden meistens auch Kunden der FC Bayern AG.

    Verräterisch auch: In fast jeder Diskussion mit einem Bayern-Kunden kommt früher oder später immer der Verweis auf die größeren Erfolge und immer der gleiche Konter: „Du bist ja nur neidisch.“ Eine absurde Behauptung ist das, die nichts weiter bloßstellt, als das Konsumenten-Verständnis eines Bayern-“Fan“. Neidisch kann man ja wohl nur auf etwas sein, das ein anderer hat und das man sich selbst nicht leisten kann. Auf die Villa des Nachbarn etwa. FC Bayern-Fan und -Kunde kann jeder jederzeit werden!

    Als Bayern-Kunde versteht man es einfach nicht, dass man sein Herz einem Verein schenkt, der schlechtere technische/finanzielle Daten hat und z.B. seit 50 Jahren halt keine Meisterschaft mehr gewonnen hat uvm.. Ein echter Fan aber denkt nicht nur an diese Daten, er vergleicht nicht die Zahl der Titel, und er bewundert nicht die Rekorderlöse seines Vereins. Denn ein leidenschaftlicher Fan handelt leidenschaftlich und emotional. Er ist wie ein Verliebter, der auch mit einer grauen Maus das glücklichste Leben führen kann. Ob es die Bayern-Kunden hier wahrhaben wollen oder nicht: Keine einziger Schalkefan würde auch nur ein einziges gutes Spiel seines S04 gegen zehn Meisterschaften des FC Bayern eintauschen wollen.
    Für die Bayern-Kundschaft ist das unvorstellbar. Für die ist ausschließlich der Erfolg sexy. Wenn der FCB einmal nicht um die Meisterschaft spielt, erlischt bekanntlich das Interesse schneller als es aufkam.

    Die Bayern AG ist ein professionell geführtes Unternehmen, blablabla, aber eben eines ohne Charme. Sie ist umgeben von einer Aura der Macht, Überlegenheit und Arroganz. Die Klub-Zentrale an der Säbener Str. sieht aus wie geleckt und erinnert an den Stammsitz einer Immobiliengesellschaft. Und die Trainingsplätze an der Säbener Straße sind umgeben von hohen Zäunen, damit die Anhänger/Kunden den Fußball-Millionarios nicht zu nahe kommen können.

    Die Handvoll leidenschaftlicher Fans, die der FC Bayern neben den unzähligen Kunden noch hat, werden von der Vereinsführung behandelt wie Dreck am Ärmel. Wer dieser AG wirklich emotional noch anhängt, wird – trotz all der sportlichen Erfolge – von mir als Schalker nicht beneidet, sondern verdient mein Mitleid.

    Besser kann man es nicht bescheiben, dem schließe ich mich voll und ganz an!

  8. reflexo
    Dienstag, 13. April 2010 um 07:51

    Wie wird man eigentlich Antifan? Mich interessieren andere Vereine ja eher so mittel. Aber ich beglückwünsche jeden Schalkefan für seinen Altruismus und zu diesem grundsympathischen Verein.

    Nastrovje!

  9. Manfred
    Dienstag, 13. April 2010 um 10:15

    Mimimimi passt ja wohl eher auf die Bayern-Verantwortlichen und -Spieler.

    Welche Verantwortliche jammern denn ständig über alles (Platzverhältnisse, Schiedsrichter, DFL, DFB und die Medien usw.)? Es sind doch wohl Hoeness, Rummenigge, Nerlinger und Co mit ihren teilweise schmutzigen Spielchen außerhalb des grünen Rasens, oder?

    Und welche Spieler reißen denn ständig, bei jeder Aktion (jeder kann das selbst in jedem Bayern-Spiel beobachten), die Hände hoch und hängen am Schiri um ihn zu beeinflussen. Es sind doch wohl gerde die Bayern-Weltstars Robben, Ribery und Co., die damit natürlich auch erfolgreicher sind als die Schalker Nonames Moritz, Matip, Schmitz, Zambrano und Co, die noch von keine Schiri enst genommen würden (Konjunktiv: wenn sie sich mal beschwerten).
    Das alles wird den Bayern ja sogar inziwschen international bestätigt, wen Alex Ferguson zutreffend (und auch der Trainer von Florenz vorher ähnlich!) gesagt hat: „Bayern München wäre nie weitergekommen, wenn wir elf Mann gehabt hätten. Sie haben für den Platzverweis gesorgt … Sie haben den Schiedsrichter belagert und die Rote Karte erzwungen. Wir kennen das ja.“ Wenn der wüsste wie viel schlimmer die Bayern das in der Bundeliga praktizieren!

    Man muss auch kein Prophet sein um vorauszusagen, dass es das auch am Samstag gegen Hannover wieder erfolgreich praktiziert weden kann. Erst recht nachdem die strittige Elfmetersitiation in der letzten Minute in Leverkusen in den Medien ausführlichst thematisiert wurde und zum Teil sogar suggeriert wurde, die Bayern hätten Pech gehabt und nur wegen des Schiris in Leverkusen nicht gewonnen. Jeder Schiedsrichter am Samstag in München wird sich davor hüten (vermeintlich erneut) im Zweifel eine Entscheidung gegen den FC Bayern zu pfeifen…

  10. js
    Dienstag, 13. April 2010 um 10:29

    @Linkausssen: dieses 4-5-1 mit Kroos in der Mitte wäre, wenn Kroos sich halbwegs in das System von vG einfügt, kaum offensiver/anfälliger als das jetzige 4-4-2, Kroos ist zwar nicht so laufstark wie Müller, wäre aber meistens doch um einiges weiter hinten platziert.

  11. Peter Glock
    Dienstag, 13. April 2010 um 11:03

    @Königsblau-bis-in-den-Tod

    Wer würde sich für Schalke interessieren, wenn S 04 in der Verbandsliga spielte? Auch 70 000 in der Donnerhalle?

    Interessanterweise ist in einer bestimmten Region immer der beliebteste Verein der erfolgreichste.

    Früher waren es in München die 60er, heute ist es der FC Bayern. Es werden immer die erfolgreichsten am meisten bewundert.
    Dass eine schöne Frau mehr Verehrer hat als eine nicht-so-schöne kann man ihr nicht vorwerfen. Und den Verehrern auch nicht. Weil: das Auge isst halt mit.

    Nur: Es ist halt a bissl oberflächlich nur die schönste Frau zu lieben.

    Von daher gebe ich der Kritik am Kundenstamm der Bayern AG recht.

  12. Frank Baade
    Dienstag, 13. April 2010 um 11:34

    Es gibt wirklich nichts Ermüdenderes als die Diskussion darüber, wie man Bayern-Fan wird, warum man es wird und warum man es bleibt, wenn sie von Leuten betrieben wird, die ohnehin nicht diskutieren wollen, sondern ihre in Stein gemeißelte, aber selten objektiv belegbare Ansicht verbreiten wollen. Sei es aus Hass oder Selbsthass, das ist auch irrelevant.

    Und bevor irgendjemand schreit, kann man statt Bayern jederzeit gerne jeglichen x-beliebigen anderen Klub einsetzen.

    Wenn wir zufällig mal fundierte Beiträge in Medien zu diesem Thema („Was unterscheidet Fans von Klub x von den Fans von Klub y“) diskutieren, können wir meinetwegen diese Diskussion auch weiter führen.

    Ich bestreite auch nicht, dass an Vielem etwas dran ist, ein vielleicht nicht nachweisbarer, aber existierender Bias bezüglich bestimmter Klubs, bestimmter Schiedsrichter oder auch -betreuer. Da hier stets Menschen handeln, kann man quasi davon ausgehen, dass keiner ohne diese Form der Bevorzugung in welche Richtung auch immer zu handeln in der Lage ist.

    Nichtsdestotrotz würde ich darum bitten, etwas näher beim Thema zu bleiben und nicht bei jeder Anti-xy-Äußerung eines Journalisten gleich wieder die ganze Welt als gegen diesen Klub voreingenommen darzustellen.

    Und was die wahretabelle.de entscheidet, resultiert ja wohl zu nicht geringen Teilen aus einer Repräsentanz der absoluten Verhältnisse der Fans von Klubs zueinander. Jedenfalls wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe.

    Und auch wenn alle dann ja doch überraschend aufgetauchten Wettmanipulationen oder sonstige Betrügereien die Sinne tatsächlich geschärft lassen sollten: Bitte eine solche Diskussion dann auch bei tatsächlich dazu relevanten Beiträgen führen.

  13. qed
    Dienstag, 13. April 2010 um 12:40
  14. Heffer
    Dienstag, 13. April 2010 um 12:50

    Erfolgreiche Vereine haben viele Fans.
    Spieler wollen, dass der Schiri für sie pfeift und wedeln wie wild mit den Armen in der Luft rum, heben profilaktisch die Hand, wenn ein Pass in die Lücke kommt etc pp.

    So ist das. Näxtes Thema.

    Ich kann mir vorstellen, dass der van Gaal den Kroos schon irgendwie einbauen will, ansonsten hätte man ihn ja wirklich nicht zurückholen brauchen.

    Abgesehen von der Systemfrage ist es auf jeden Fall von Vorteil jemanden für die Standards auf der linken Seite zu haben. Schweinsteiger und Ribery sind einfach zu unbeständig und für die Ansprüche der Bayern ist es eigentlich eine Schande, dass sowenige Tore über Standards fallen.

    Auf Rechts ist mit Robben ja einer da. (Wobei die Ecken von Badstuber oft besser sind, wenn er sie denn treten darf/muss.

  15. Peter Glock
    Dienstag, 13. April 2010 um 13:27

    @FrankBaade:
    Wollen Sie mir Selbsthass vorwerfen, weil ich zugebe, dass mich auch der Erfolg anzieht?

    D.h. ich sei einer der ganz wenigen, die wegen des Erfolgs Fan von einem Verein werden?

    Alle andere werden vom Äther erfasst und zu ihrem Verein hingesunken in lauter Liebe und Verehrung?

  16. probek
    Dienstag, 13. April 2010 um 14:02

    Ich finde solche Diskussionen über Bayern und Bayernfans überhaupt nicht ermüdend, sondern sehr, sehr unterhaltsam. Muss ja nicht dabei mitmachen.

  17. Peter Glock
    Dienstag, 13. April 2010 um 14:21

    Ich finde den Ausdruck „Erfolgsfan“ übrigens eh lächerlich. Er sagt viel über diejenigen aus, die ihn benutzen. Ob Hoffenheim, Duisburg, Burghausen oder Berlin! Alles derselbe Schmarrn!
    Wenn ich ins Kino oder ins Theater gehe, dann will ich primär unterhalten werden.
    Und aus demselben Grund gehe ich ins Stadion. Wenn ich weiß, dass die Mannschaften schlecht spielen und die Fans schlechte Stimmung abliefern, dann brauche ich nicht hingehen.

    Aber man könnte sich ja mal positive Fan-Kategorien ausdenken:

    Genießerfans: Barcelona, Arsenal, Werder, Hoffenheim, Freiburg

    Selbstbespaßungsfans: Schalke, Dortmund, St.Pauli, Köln

    Sadistenfans: HSV, Bayern, Stuttgart

    Sportfanatiker: Hertha, Frankfurt

    Masochistenfans: Nürnberg, Duisburg,

    Damit hätte ich kein Problem, auch wenn ich weiß, dass das vielen nicht gefällt.

  18. RealityCheck
    Dienstag, 13. April 2010 um 14:43

    Angesichts dessen, wie hundeelend mir nach jedem Punktverlust (!) des FC Bayern zu Mute ist, erspare ich mir jede ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema „Was bedeutet es, Bayern-Fan zu sein“.

  19. tafelrunde
    Dienstag, 13. April 2010 um 22:43

    Und immer wieder: Wer ist der wahre Fan? Wer ist „nur“ Kunde?

    Zu den Fakten. Warum ist @Fan denn SO4-Anhänger? Warum liebt jemand seinen Club bis-in-den-Tod?

    Ist es die Liebe zum Fußball – also dem Spiel an und für sich und den daraus resultierenden Sympathien für die Art und Weise, wie ein XY-Club dieses interpretiert und umsetzt? Also auch dem Wechsel unterworfen?

    Ist es die Liebe zum Club – also letztendlich einer anonymen Organisation?

    Woher rührt diese unerschütterliche Liebe? Aus regionaler Verbundenheit? Aufgrund frühkindlicher Prägung? Aus Sympathie gegenüber der Außendarstellung, sprich des Images?

    Klar ist die Leidenschaft für Fußball ein an sich irrationales Phänomen („44 Fußballbeine laufen hin und laufen her. Und das Spielfeld ist begrenzt, das machts ganz besonders schwer“). Das zieht irrationale Charaktere nun mal zwangsläufig an.

    Aber dieses Ranking ich-bin-der-bessere-Fan-weil-leidenschaftlicher-und-du-bloß-ein-blöder-Scheiß-Kunde kann einem aber so richtig so was von auf den Sack gehen, dass man denkt…

    In Anbetracht der Tatsache, dass aus diesen Zeilen wieder mal nur die ins jeweilige Weltbild passenden Dinge herausgegriffen werden (oder auch nicht, die Hoffnung stirbt zuletzt), ein Appell: Leben und leben lassen (Ur-bayrisches Lebensmotto).

    P.S.: Wie aus meinen bisherigen Statements von diverser Seite auf ein FCB-Fantum meinerseits geschlossen wird, bleibt auf ewig unerklärlich. Ein Bayer. Ohne Fan im oben genannten Sinne!

  20. Heiner
    Mittwoch, 14. April 2010 um 08:59

    Das mit den Bayernkunden stimmt doch in 90 % der Fälle, so jedenfalls auch meine Erfahrung.

    Dass Fehlentscheidungen gegen den FC Bayern mehr mediale Aufmerksamkeit hervorrufen ist auch Fakt. Ob jeder Schiri deshalb gleich pro Bayern pfeift, weil er um seine Karriere fürchten muss, weiß ich nicht. Bei dem einen oder anderen kann ich mir das schon vorstellen.

    Auch wenn man in der Tat beobachten kann, dass die Bayernstars in der Bundesliga ständig, geradezu reflexartig die Hände hoch reißen und den Schiri belagern: Ferguson jedefalls soll den Mund nicht so weit aufreißen, denn der Platzverweis war berechtigt, auch wenn die Bayern selbst in Manchester und in der CL (wo das im Gegensatz zur Bundesliga den Bayern gar nichts bringt!) refelxartig versucht haben die Schiedsrchter für sich zu beeinflussen.

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