indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Deutsche Elf

Endlich im Zentrum

Jens Behler | Mittwoch, 9. Juni 2010 2 Kommentare

Während sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft so langsam in Südafrika akklimatisiert haben sollte, blickt die Presse auf die neue Rolle von Arne Friedrich

Die zweite Innenverteidiger-Position neben Per Mertesacker war in der deutschen Elf lange vakant. Nun wird sie aller Voraussicht nach mit Arne Friedrich besetzt, in dem viele, anders als im Verein, im Nationalmannschaftsdress eher einen rechten Außenverteidiger gesehen hatten. Frank Lamers (WAZ) beschreibt Friedrichs Weg zu seiner Lieblingsposition: „Gedankt hat es die Öffentlichkeit Friedrich nicht, dass er trotz seiner Vorbehalte gegen die Außenposition in der defensiven Viererkette stets in die Rolle geschlüpft ist, die ihm Joachim Löw andiente. Der Herthaner spielte rechts, weil Lahms physische Beschränktheit es nie zuließ, ihn auf der rechten und auf der linken Seite einzusetzen. Er spielte rechts, weil der Bundestrainer Lahm auf der linken Seite lange für effektiver hielt als auf der rechten. Er spielte rechts, weil es außer Lahm keinen wirklich durchsetzungsfähigen Gegenkandidaten für den Posten gab. Bei seinem vierten Großturnier, bei der Weltmeisterschaft in Südafrika, ist Friedrich aber endlich da angekommen, wo er immer hin wollte. In der Innenverteidigung. Da, wo es nach dem Ausfall von Michael Ballack und der nicht erfolgten Nachnominierung des bekannten Haudegens Torsten Frings unter dem Strich darum geht, mit klarem Kopf und robustem Körper den gegnerischen Attacken zu widerstehen.“

Für Michael Rosentritt (Tagesspiegel) ist die Abwehrzentrale mit Mertesacker und Friedrich ebenfalls die bestmögliche Alternative zurzeit: „Die deutsche Abwehr hatte schon mal größere Probleme als kalte Hotelduschen. Etwa im Frühjahr 2006, als sie kurz vor der Weltmeisterschaft von den Italienern sturmreif geschossen wurde. Gilardino und del Piero ließen die langen Innenverteidiger Mertesacker und Huth aussehen wie antike römische Säulen. Im Nachhinein lässt sich sagen, dass die 1:4-Niederlage damals eine Art Aufweck-Charakter für die Deutschen hatte. Bei der WM dann war die deutsche Innenverteidigung die zweikampfstärkste des gesamten Turniers. Vielleicht übernehmen das nun die kalten Duschen, von denen einige Spieler nach ihrer ersten Nacht im WM-Mannschaftsquartier des „Velmore Grande“ bei Pretoria überrascht wurden.“

Die zentrale Defensive steht also für den Auftakt gegen Australien. Die Stürmerfrage scheint hingegen noch nicht ganz geklärt, da Miroslav Klose noch nicht zu seiner Topform gefunden hat und Cacau eine gute Vorbereitung gelungen ist. Heiko Hinrichsen porträtiert den gebürtigen Brasilianer in der Stuttgarter Zeitung

Einen Blick auf die deutsche Formation bei der WM wirft auch die englische Internetseite Zonal Marking und kommt zu folgendem Schluss: „Nachdem wir erfahrene, langweilige und effektive deutsche Mannschaften gewöhnt waren, werden wir nun mit einem jungen, aufregenden und unvorhersehbaren Team konfrontiert. Absolut untypisch für Deutschland.”

Kommentare

2 Kommentare zu “Endlich im Zentrum”

  1. Per Mertesacker: Keine Angst vor Australien | MyVideo News
    Mittwoch, 9. Juni 2010 um 16:51

    […] an der Seite von Per Mertesacker – und besteht darauf, dass dieser nicht sein Chef ist. Dass Arne Friedrich in der Nationalelf aufblüht, das zeigte er auch beim Spiel gegen Bosnien: Sowohl mit […]

  2. Enigma » Blog Archive » Musical enterprice Enigma and its original work
    Montag, 14. Juni 2010 um 11:55

    […] Endlich im Zentrum | indirekter freistoss […]

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