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DFB-Pokal

DFB-Pokal – Achtung, Stolpersteine!

Kai Butterweck | Montag, 18. August 2014 Kommentare deaktiviert für DFB-Pokal – Achtung, Stolpersteine!

Erste Runde im DFB-Pokal: Auch in diesem Jahr zieht der eine oder andere Bundesligist in der Provinz den Kürzeren

In Stuttgart herrscht nach der Erstrundenpleite gegen Bochum Katerstimmung. Peter Stolterfoht (Stuttgarter Zeitung) macht sich große Sorgen: „Aus den leisen Zweifeln am Leistungsvermögen der Stuttgarter Mannschaft während der Testphase werden nun lautere. Im Moment jedenfalls deutet wenig drauf hin, dass sich beim VfB etwas Grundlegendes im Vergleich zur Vorsaison geändert hat. Die Taktik, allein auf den zurückgekehrten Trainer Armin Veh zu setzen und auf die Vermutung, dass sich so eine Runde wie 2013/14 einfach nicht wiederholen kann, wird vermutlich nicht aufgehen. Nach der Pokalpleite stellt sich vielmehr die Frage, ob die Krise zu einem Stuttgarter Dauerzustand wird?“

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Peter Neururer hält den Ball schön flach

Klaus Wille (derwesten.de) freut sich für die Bochumer: „Der Zweitligist hat in seiner Nische zwischen den Schalker und Dortmunder Riesen ein paar ganz harte Jahre hinter sich – mit einem Tiefpunkt, der um ein Haar sogar die Zugehörigkeit zur 2. Liga gekostet hätte. Es fehlt dem VfL an Hinterland, es fehlt wohl immer noch eine griffige Identität. Aber der Saisonstart macht Mut: Punktspielauftakt gelungen, den VfB Stuttgart im Pokal rausgeworfen. Und vielleicht ist es deshalb auch mal an der Zeit, einem Trainer ein Kompliment zu machen, dem auch an dieser Stelle schon vorgehalten worden ist, in seiner Laufbahn zu oft die Bodenhaftung verloren zu haben und deshalb nicht dauerhaft erfolgreich arbeiten zu können: Peter Neururer und Bochum? Halten gerade auf und neben dem Platz den Ball richtig schön flach.“

Auch der FSV Mainz 05 scheitert bereits in der ersten Runde. Daniel Meuren (FAZ) wundert sich vor allem über Mainzer Defensiv-Probleme: „Eine gewisse Verunsicherung ist im Klub freilich zu spüren: Der Verein, der nach fast acht Jahren Zusammenarbeit mit Jürgen Klopp und fünf Spielzeiten mit Tuchel für Kontinuität auf dem Trainerstuhl steht hatte sich den Übergang von Tuchel zu seinem Nachfolger als leichter erhofft. Einstweilen herrscht indes Verwunderung über das bisweilen zu passive Abwehrverhalten der Mainzer, die sich in den vergangenen Jahren den Ruf als fleißigstes Pressingteam der Bundesliga erworben hatten.“

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In der Liga werden die Gegenspieler weniger freundlich mit Ronny verfahren

Andere Bundesligisten ziehen mehr oder weniger problemlos in die nächste Runde ein. Bei der Hertha freut man sich beispielsweise über einen bärenstarken Ronny. Doch wird der Brasilianer auch in der Liga zaubern können? Christiane Mitatselis (Tagesspiegel) ist skeptisch: „Ob der launische Profi aus Fortaleza aber tatsächlich der neue Ronny ist, von dessen Existenz Luhukay überzeugt zu sein scheint, ist nach der Partie in Köln kaum beurteilen. Dafür war der Test nicht hart genug. Die Profis des mutigen, aber limitierten Teams aus der Regionalliga West ließen Ronny sehr Raum und Zeit, sich zu entfalten. So wurde er bei seinem Weitschuss nicht im Ansatz gestört – und konnte zaubern. Doch wie wird es aussehen, wenn es ernst wird? In der Bundesliga werden die Gegenspieler wieder weniger freundlich mit Ronny verfahren.“

Trotz des Erreichens der zweiten Runde ziehen in Frankfurt dunkle Wolken über das Eintracht-Vereinsgelände. Der Grund: Die Personalie Alexander Meier. Ingo Durstewitz (FR) wirft Coach Thomas Schaaf fragende Blicke zu: „Schaaf hat sich auf dünnes Eis begeben, es ist eine Gratwanderung, ein gefährliches Spiel. Natürlich ist es das gute Recht, nein, die Pflicht des Fußballlehrers, die seiner Meinung nach beste Mannschaft aufzustellen. Alles andere wäre widersinnig. Die Frage ist nur, weshalb er Alex Meier nicht einbindet, ihn nicht einfach mitnimmt auf die Reise, ihm das Gefühl gibt, wichtig zu sein und gebraucht zu werden – auch wenn er ihn mal nicht aufstellt. Das hätte ein verdienstvoller Spieler verdient.“

Jede Menge Baustellen

Der FC Bayern lässt beim Drittligisten Preußen Münster nichts anbrennen. Dennoch zieht Daniel Theweleit (Spiegel Online) nach dem Spiel die Augenbrauen zusammen: „die Partie wurde in der zweiten Hälfte zu einer Art Testspiel, in der die Bayern an den Problemen arbeiten konnten, die in dieser letzten Vorbereitungsphase erkennbar sind: Philipp Lahm befindet sich nach WM und Urlaub noch auf Formsuche, und die Zugänge Juan Bernat und Robert Lewandowski konnten wie schon gegen Dortmund kaum Akzente setzen. Lewandowski blieb erneut torlos und verschoss am Ende auch noch einen Elfmeter. Außerdem gibt es viele angeschlagene Spieler (Bastian Schweinsteiger, Rafinha, Franck Ribéry, Thiago), und Guardiolas Dreierkettenprojekt befindet sich nach dem Kreuzbandriss von Javier Martínez in einer neuen Phase des Experimentierens.“

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