Bundesliga
Warum nicht André Schubert?
| Montag, 2. November 2015Auch in Berlin gehen die Gladbacher als Sieger vom Platz. Nach nunmehr sechs Siegen in Serie steht einer Chefcoach-Beförderung für Interims-Trainer André Schubert nichts mehr im Wege. Oder doch, Herr Eberl? Außerdem: Frankfurter Straßensperren, ein Neu-Hoffenheimer, der die Herzen im Sturm erobert, ein Schiedsrichter am Pranger und ein Trainer im Diplomatie-Stress
Borussia Mönchengladbach eilt unter Interims-Coach André Schubert weiter von Sieg zu Sieg. Peter Müller (derwesten.de) fordert eine Beförderung: „Will Max Eberl wirklich nur „mit größter Sorgfalt“ auswählen? Wenn Schubert weiterhin siegt und Eberl weiterhin nicht darauf reagiert, kann sich nur der Verdacht verstärken, dass er längst eine klare Vorstellung hat. Der Name Markus Weinzierl war ja nach Favres Rückzug früh im Gespräch. Der Augsburger Erfolgstrainer der vergangenen Saison aber steht noch bis 2019 unter Vertrag – und kann aktuell keine Siegesserie vorweisen. Im Gegensatz zu Schubert, der es verdient hätte, dass Eberl ihn nicht zu lange hinhält. So oder so.“
Die Gladbacher Spieler dürfen jetzt Fehler machen
Stefan Hermanns (Tagesspiegel) vergleicht den Ex mit dem Neuen: „Während Favre sich selbst nach Siegen immer am Negativen aufgehalten hat, regelrecht nach Fehlern gesucht zu haben schien, lobt Schubert die Mannschaft auffallend oft für ihre Qualität. Die Spieler dürfen jetzt Fehler machen, eigenständig Entscheidungen treffen, während sie bei Favre, so Eberl, in einem Korsett gefangen gewesen seien. Trotzdem steckt in der Mannschaft immer noch jede Menge Favre. Aber Schubert hat ihr Portfolio entscheidend erweitert.“
Ivo Hrstic (Sport1.de) weiß schon mehr: „André Schubert wird neuer Cheftrainer der Fohlen, in der Länderspielpause Mitte November sollen Fakten geschaffen werden. Max Eberl wartet zu Recht ab und stört den aktuellen Lauf nicht unnötig durch eine Nachfolge-Diskussion, die intern längst beendet ist.“
Straßensperren auf dem Feld
Der FC Bayern München kommt in Frankfurt nicht über ein Unentschieden hinaus. Christopher Gerards (SZ) weiß warum: „Die Eintracht, am Dienstag noch gegen Drittligist Aue aus dem Pokal geflogen, erkämpfte sich ein Unentschieden – und das gegen eine Mannschaft, die zuvor jedes Ligaspiel gewonnen hatte. Die Methode: Frankfurt probierte gar nicht erst mitzuspielen, es baute Straßensperren aufs Feld, um Bayerns Fußball zu verhindern.“
Frank Hellmann (FR) versteht die ganze Aufregung nicht: „Hallo, geht es noch? Es gibt keine Regel, die auf dem Fußballfeld verbietet, notfalls sich mit allen elf Mann nur im Strafraum oder gar im Torraum aufzuhalten. Es herrscht Bewegungsfreiheit in alle Richtungen, und wenn sich ein Verein so weit vom Rest entfernt hat, gilt das Motto: Schotten dicht. Und alle an die Absperrung. Das ist legitim.“
Ein Mann, der überall Herzen erobert
Dank Huub Stevens steht in Hoffenheim endlich wieder die Null. Daniel Theweleit (Spiegel Online) freut sich über den Bundesliga-Rückkehrer: „Ein ausgesprochen zufriedenes Lächeln zierte das Gesicht von Huub Stevens, als er nach dem Unentschieden von 1899 Hoffenheim beim 1. FC Köln im Presseraum des Stadions stand und in der Rolle des launigen Entertainers glänzte. Der neue Trainer der Gäste plauderte, riss Witze, neckte sich mit alten Bekannten, und ließ sein dröhnendes Männerlachen ertönen. Zwar trägt der mittlerweile 61-Jährige den Beinamen „Knurrer aus Kerkrade“, in Wahrheit ist er aber ein Mann, der überall Herzen erobert.“
Gibt es irgendeine andere Sportart, in der sich der Spielleiter so vielen Protesten erwehren muss?
In Wolfsburg steht Schiedsrichter Manuel Gräfe im Kreuzfeuer der Kritik. Ein gegebenes Abseits-Tor und ein nicht gegebener Elfmeter sorgen für hitzige Diskussionen. Peter Penders (FAZ) nimmt den Referee in Schutz: „Gibt es irgendeine andere Sportart, in der sich der Spielleiter so vielen Protesten erwehren muss? In Wolfsburg ging es so weit, dass Gräfe schon in der Halbzeitpause über seine Fehlentscheidung diskutieren musste. Dass er es tat, widerspricht zwar dem gerne gezeichneten Bild des unnahbaren Schiedsrichters, wird aber nur im Fußball als normal hingenommen und wäre woanders das, was es ist: Eine Einflussnahme, und noch dazu eine, die viele Wiederholungstäter in allen Spielklassen animieren dürfte.“
Breitenreiter wäre besser diplomatisch geblieben
Schalke-Trainer André Breitenreiter beklagt sich über ein knapp bemessenes Aufgebot an Spielern die ihm zur Verfügung stehen. Manfred Hendriock (derwesten.de) hebt mahnend den Zeigefinger: „Breitenreiter sollte bedenken, welche Wirkung seine Äußerungen gerade jetzt haben, wo Horst Heldt als Manager auf Abruf gilt. Bisher hatte der Trainer stets gesagt, dass der Kader bewusst so klein gehalten wurde, damit jeder seine Spielanteile bekommt und sich ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt. Es wäre klüger gewesen, bei dieser Diplomatie zu bleiben.“
Kommentare
1 Kommentar zu “Warum nicht André Schubert?”
Montag, 9. November 2015 um 22:42
Ich find’s unfair von Hoffenheim:
Einfach Huub Stevens verpflichten und ihm die Chance verbauen, wie im letzten und vorletzten Jahr kurz vor Toreschluß noch Stuttgart zu retten.
Pfui, Teufel 😉
Doch mal im ERnst, wieso bleibt er denn überall nur für kurze Zeit?