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Bundesliga

Sympathischster Klub Deutschlands

Oliver Fritsch | Freitag, 10. September 2004 Kommentare deaktiviert für Sympathischster Klub Deutschlands

Werder Bremen, „der sympathischste (und erfolgreichste) Klub Deutschlands“ (SZ) verlangt mehr Anerkennung – Sunday Oliseh streitet mit Peter Neururer

Nur ein bisschen, bisschen Anerkennung verlangt Werder Bremen, registriert Jörg Marwedel (SZ 11.9.): „Der „Fußball-Monitor 2004/05″ des Marktforschungsinstituts Sport + Markt ermittelte die Bremer bei einer repräsentativen Umfrage unter Fußballinteressierten als „aufstrebendsten Verein“ der Liga, eine Erhebung des Sportvermarkters Sportfive neben dem VfB Stuttgart als „sympathischsten Klub“ Deutschlands. Allein in den vergangenen acht Monaten hat sich die Zahl der Werder-Mitglieder auf 17 000 verdreifacht, und mit der neuen Meisterhymne „Lebenslang Grün-Weiß“ schaffte man es in die Top 50 der deutschen Pop-Charts. Dennoch ist die Erfolgsstory des Deutschen Meisters und DFB-Pokalsiegers nicht ungetrübt. Es ist nämlich so, dass man den frisch erworbenen Ruhm nicht genügend gewürdigt sieht in den Medien außerhalb der Hansestadt. Als sicheres Indiz für diesen Befund gilt den Bremern die Politik des Fernsehsenders Sat 1, der sich das Recht sicherte, pro Spieltag eine Begegnung der Champions League live zu übertragen. Allein: Weder am kommenden Dienstag, wenn Werder zum Auftakt bei Inter Mailand antritt, noch zwei Wochen später, wenn man den spanischen Titelträger FC Valencia empfängt, können die Fans den Meister im Free-TV sehen. Den Vorzug erhalten die Partien Bayer Leverkusen gegen Real Madrid und – dem Vernehmen nach auf Druck des Sat-1-Chefs Roger Schawinski – Bayern München gegen Ajax Amsterdam. „Richtig sauer“ mache ihn das, sagt Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs. Mediendirektor Tino Polster, früher selbst Fernsehmann beim DSF, wittert gar, dass hier „Populismus und Personality über den Sport gestellt werden“. (…) Selbst Trainer Thomas Schaaf gab nach dem 1:1 der Nationalelf seine Zurückhaltung auf und mischte sich in den Bereich des Bundestrainers ein, weil dieser in Frank Fahrenhorst nur einen von fünf Werder-Profis im Aufgebot für die Startelf nominierte: „Da muss sich etwas ändern. Überall liegen bei uns noch die Pokale herum, da kann es nicht sein, dass nur ein Spieler in der Anfangsformation steht“, grummelte Schaaf und fügte an: „Wenn es nach den aktuellen Leistungen im Verein ginge, dürften die Bayern auch nicht dabei sein.““

Nicht das gesellschaftliche Niveau des VfL Bochum

„Ein grotesker Streit überlagert die Rückkehr des Dortmunders Sunday Oliseh an den Bochumer Tatort“, schreibt Richard Leipold (FAZ 11.9.): “Vor dem Derby heißt Olisehs Gegenspieler Peter Neururer. Die beiden Männer werden sich aus dem Weg gehen und einander dennoch begegnen. „Die böse Note kommt von den Bochumern, nicht von Sunday“, sagt Olissehs Berater Norbert Nasse. Sein Mandant fühlt sich provoziert. Neururer sagt, Oliseh habe „nicht das gesellschaftliche Niveau des VfL Bochum, er hat einen Mitspieler körperlich schwer verletzt und ihn in der Öffentlichkeit auch noch diffamiert“. Mit einem solchen Mann werde er „nicht mehr sprechen, solange keine offizielle Entschuldigung vorliegt“. Auf diese Bemerkungen angesprochen, schaltete Oliseh, der bis dahin nur über „die drei Punkte“ gesprochen hatte, auf Angriff um. „Wer ist eigentlich Peter Neururer?“ Bei Vereinen wie Juventus Turin oder Ajax Amsterdam habe er „unter großen Trainern gespielt“, sagt er. „Was interessiert mich da der kleine Peter Neururer?“ Inzwischen müsse er sich geradezu schämen, mit ihm zusammengearbeitet zu haben. „Neururer redet immer über andere. Vielleicht ist er neidisch“, sagt Oliseh. „Ich könnte es verstehen, wenn er neidisch ist. Er hat ja zum ersten Mal als Trainer Erfolg.“ Als der Nigerianer noch für den VfL kickte, haben die beiden Männer einander sehr geschätzt. „Sunday ist ein weltmännischer Junge, er hat ein hohes Maß an Bildung und große Erfahrung im Umgang mit anderen Menschen, gesammelt durch Auslandsaufenthalte“, sagte einst Neururer.“

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