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Deutsche Elf

Nationalelf – Wieder zurück in der Spur

Kai Butterweck | Montag, 7. September 2015 Kommentare deaktiviert für Nationalelf – Wieder zurück in der Spur

Beeindruckender Sieg gegen starke Polen: Nach einem Jahr ohne große Momente präsentiert sich die deutsche Nationalelf erstmals wieder von ihrer weltmeisterlichen Seite. Die Presse ist begeistert

Nach dem spektakulären Sieg gegen Polen scheint in Fußball-Deutschland endlich wieder die Sonne. Michael Horeni (FAZ) klatscht Beifall: „Die nachlässige Nummer eins der Welt wurde auch in der Rangliste des Internationalen Fußball-Verbandes auf den dritten Platz abgestuft. Aber nun, beim verdienten 3:1 gegen Polen im Spitzenspiel auf dem Weg zur Europameisterschaft, blitzten wieder all jene Fähigkeiten auf, die eine hoch veranlagte Mannschaft viel zu lange für sich behielt.“

So viel Inspiration und Courage

Philipp Selldorf (SZ) macht große Augen: „Besonders während der zweiten Hälfte hatte man den Eindruck, einem Spiel zuzusehen, bei dem jeder Spieler des Siegerteams mit Gold und Geschmeiden überschüttet werden sollte. So viel Motivation. So viel Leidenschaft. So viel Angriffslust und Angriffsfreude. So viel Inspiration und Courage. Und so viel Risiko.“

Oliver Fritsch (Zeit Online) findet einige Haare in der Suppe: „Weil nach dem Verschnaufsjahr keine zehn Monate mehr bleiben, um eine Formation zu finden, die dem WM- den EM-Titel folgen lassen will, sollten Löw die Schwächen seiner Mannschaft nicht entgangen sein. Bei den Außenverteidigern ist er höchstens auf der linken Seite mit dem guten Jonas Hector der Lösung nahegekommen. Um zwei sehr schnelle und harte Innenverteidiger zu haben, müsste er Boateng eigentlich klonen. Und Bastian Schweinsteiger war zwar oft am Ball, aber auch meist einen Tick zu lange und in harmloseren Zonen als Kroos.“

Offensichtliche Erleichterung

Johannes Kopp (taz) beobachtet einen erleichterten Bundestrainer: „Ein gewisser Spannungsabfall nach einem erfolgreichen Großereignis ist bei allen Teams immer wieder zu beobachten. Dass diese Phase mit der Partie gegen Polen eindrücklich abgeschlossen werden konnte, erleichterte Löw offensichtlich. Von den Arrivierten überzeugte vor allem Mario Götze. Der Münchner erzielte nicht nur zwei Treffer, sondern sorgte mit seinem immensen Laufpensum immer wieder für Unruhe in der polnischen Abwehr.“

Mit zwei Treffern und starken Dribblings krönt sich Mario Götze zum Matchwinner. Rafael Buschmann und Peter Ahrens (Spiegel Online) stecken Pep Guardiola eine geheimnisvolle Telefonnummer zu: „Guardiola hat Götze in dieser Saison bisher lediglich 127 Spielminuten eingesetzt, also weniger als die Hälfte der bisherigen Bundesligaspiele. In der vergangenen Saison kam Götze in den wichtigen Partien ebenfalls nur sporadisch zum Zug. Oft wirkt es auch so, als habe Guardiola keine wirkliche Position für den kleinen Techniker und schiebt ihn dahin, wo gerade Not am Mann ist. Götzes Selbstvertrauen scheint das nicht zu befördern. Sollte Guardiola tatsächlich noch auf das Wunderkind a. D. setzen wollen, wäre vorher vielleicht ein Anruf bei Löw sinnvoll.“

In dieser Form ist Götze einer der besten Spieler der Welt

Julien Wolff (Welt) hievt den Doppeltorschützen auf den Thron: „Für Götzes Selbstvertrauen war es Freitag ein wichtiger Abend. Zwei Tore, beinahe sogar drei, dazu viel Applaus von den Fans, Lob von Trainer und Mitspielern. Götze hat gegen Polen das geschafft, was er in München bisher zu selten geschafft hat. Er hat richtig, richtig gut Fußball gespielt. Vielleicht hat er sich etwas freigespielt nach all den Spekulationen über einen möglichen Wechsel. In dieser Form ist er einer der besten Spieler der Welt.“

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